Ellen boykottiert Bermuda - und erntet Twitter-Gewitter

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Als Reaktion auf die bevorstehende Rücknahme der Ehe für alle auf den Bermudas verkündet Ellen DeGeneres via Twitter, ihre Reise in den Inselstaat stornieren zu wollen. Sie meint es wohl gut, sorgt aber für Empörung.

Foto: facebook.com/ellentv/

Noch ist die Rücknahme der Ehe für alle auf den Bermudas nicht rechtskräftig, aber politisch ist sie faktisch beschlossen (blu berichtete). Die lesbische US-Moderatorin Ellen DeGeneres nutzte ihr Twitter-Profil infolgedessen für diesen Tweet: „Bermuda hat gerade die Ehe für alle abgeschafft. Ich denke, ich storniere meine Reise. Macht jemand mit?“ Ob es die provokante Frage am Schluss war, oder die bereits im Vorfeld umstrittene Methode des Boykotts, die die Gemüter der Twitter-User erhitzte? Fakt ist, dass sich innerhalb von zwei Tagen über tausend Kommentare unter Ellens Tweet sammelten, die zu großen Teilen Beschimpfungen waren. Neben gehässigen Hater-Notes wie „Es wird dich garantiert keiner vermissen“ oder „Na, dann weiß ich ja jetzt, wo ich im Urlaub hinfahre! Bermuda, ich komme!“ gab es viel ernsthafte Kritik.

So zeigten sich Bermuda-BewohnerInnen wie Taché Smith enttäuscht: „Du stornierst also deinen Trip auf die Bermudas anstatt die dortige LGBTQ*-Community zu unterstützen. Es bricht mir das Herz, dass das deine Art ist, mit der Sache umzugehen.“ Auch Tachés Landsfrau Jessica Dismont warnt: „Bitte verwechselt das Volk der Bermudas ebenso wenig mit der Regierung der Bermudas wie wir alle Amerikaner mit Trump verwechseln sollten.“ Die Botschaft dahinter ist klar: Ein Boykott schadet den Einheimischen mehr als der Regierung - ein Thema, das schon vor dem Ellen-Tweet für Debatten gesorgt hatte. Eine Crowdfunding-Kampagne zur Finanzierung eines Rechtsstreits gegen die Rücknahme der Eheöffnung reagierte mit einem „Don't Boycott“-Aufruf, in dem Ellen zwar nicht ausdrücklich erwähnt wird, der aber offensichtlich eine Reaktion auf das Twitter-Gewitter ist. Roderick Ferguson, in dessen Namen das Gerichtsverfahren angestrengt wurde, hatte bereits zuvor dazu geraten, die „Energie statt in Boykott lieber in die Wiederherstellung der gleichberechtigten Ehe zu stecken“.

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