Schwarzer, schwuler Priester fordert Integration

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Foto: X/ @ScholarPriest

Pater J. A. Robinson-Brown, ein schwarzer, schwuler Priester, hat kürzlich einen offenen Brief an den Erzbischof von Canterbury verfasst. Darin fordert er eine vollständige Akzeptanz und Inklusion von Personen der LGBTIQ*-Community innerhalb der Kirche von England. Er argumentiert, dass es an der Zeit sei, die Liebe und das Mitgefühl, die in der Lehre Jesu zentral stünden, über dogmatische Haltungen zu stellen.

Eine Ironie der Zeit

Robinson-Brown kritisierte die Kirche für ihre Haltung zur gleichgeschlechtlichen Ehe, die sie bislang nicht gebilligt hat, obwohl sie an Leitlinien für Segnungen von gleichgeschlechtlichen Paaren arbeitet. Er wies auf die Ironie hin, dass in einigen Ländern wie Jamaika Homosexualität kriminalisiert und mit Gefängnis bestraft wird. In solchen Ländern leben queere Menschen oft in Angst und Unterdrückung. Gleichzeitig gibt es hingegen Länder wie das Vereinigte Königreich, in denen die Gesetze und die Gesellschaft im Allgemeinen toleranter gegenüber der LGBTIQ*-Community sind und die Kirche von England bis heute dennoch keine vollständige Akzeptanz für gleichgeschlechtliche Ehen bietet.

Er drückte seine Frustration darüber aus, dass er diszipliniert werden kann, wenn er gleichgeschlechtliche Paare segnet, und dass er aufgefordert wird, zölibatär zu leben, um Strafen zu vermeiden. Diese Haltung der Kirche entferne sie von Jesu Botschaft der Liebe.

Historische Inspiration

Robinson-Brown fand Inspiration in einem historischen Brief aus dem Jahr 1723, den er in der Bibliothek des Lambeth-Palastes entdeckte. Dieser Brief wurde von einer versklavten Person an den Erzbischof von London geschrieben und blieb unbeantwortet. Die Bibeln der versklavten Menschen wurden bearbeitet, um inspirierende Passagen zu entfernen. Der Priester betonte die Verpflichtung der Kirche, an der Seite der Unterdrückten und Ausgegrenzten zu stehen.

Für ein inklusives Kirchenleben

Er appellierte an die Kirche, dass „das Leben in seiner ganzen Fülle“ für alle sein sollte, einschließlich der trans* Community, der Geschiedenen, der Geflüchteten und der LGBTIQ* Menschen.

Die Bischöfin von London, Dame Sarah Mullally, erklärte, dass Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare wahrscheinlich erst nach 2025 möglich sein werden, da die Kirche in dieser Frage noch keine Einigkeit erzielt hat. Sie versicherte jedoch seelsorgerische Unterstützung für alle, die ihre gleichgeschlechtliche Beziehung zelebrieren wollen.

Eine Stellungnahme des Erzbischofs von Canterbury, Justin Welby, steht noch aus. *mk Quelle: PinkNews

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