Israels schwule Väter machen mobil gegen diskriminierendes Gesetz

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Am Sonntag haben in Tel Aviv Tausende gegen ein Gesetz protestiert, das Kinderkriegen via Leihmutterschaft in Israel nur verheirateten Heteropaaren und ledigen Frauen erlaubt. Es sei das erste Gesetz seit Jahrzehnten, das sich aktiv gegen LGBTIQ* richte

Foto: facebook.com/GayCenterIL

Am heutigen Montag wird Israels Knesset voraussichtlich ein Gesetz verabschieden, das Kindersegen durch Leihmutterschaft ausschließlich verheirateten Heteropaaren und ledigen Frauen zubilligt. Dagegen haben am Wochenende Tausende von LGBTIQ*-Aktivisten und deren Unterstützern protestiert. Bei einer Großkundgebung in Tel Aviv wurde das Leihmutterschaftsgesetz als erstes Gesetz seit Jahrzehnten verurteilt, das sich aktiv gegen die Inklusion von LGBTIQ* richte. Gleichzeitig wiesen die Demonstranten darauf hin, dass das Gesetz Ausdruck einer schleichenden Remanifestierung von homophoben Tendenzen in Benjamin Netanjahus Likud-Partei sei, die den Leihmutterschafts-Erlass verantwortet. So gingen die Proteste am Montagmorgen vor der Likud-Parteizentrale weiter, wo eine kleine Gruppe von Aktivisten die Straße blockierte. 

Mickey Ouzen aus dem Vorstand der Association of Israeli Gay Fathers sagte bei einer Rede am Sonntag:  „Vor einem Jahr hat der Oberste Gerichtshof dem Staat verordnet, seine Hausaufgaben zu machen, indem er eindeutig klarstellte, dass die einzig akzeptable Lösung ein Leihmutterschaftsgesetz für alle ist  – jede andere Variante sei diskriminierend. Und was hat der Staat getan? Was haben Litzman und seine Freunde getan? Sie hatten nichts besseres zu tun als diese Anordnung mit widersprüchlichen Argumenten zu verdrehen. Das Resultat ist ein direkter Angriff gegen die LGBTIQ*-Community.“ Der Seitenhieb gegen den ehemaligen Gesundheitsminister Yaakov Litzman ist ein Verweis auf das politische Vermächtnis des orthodoxen Politikers, der LGBTIQ* unter anderem als  „Sünder“ verurteilt hatte. 

Mickey Ouzen weiter:  „Ich, Mickey, sage, gemeinsam mit meinem Partner, mit dem ich stolzer Vater zweier wunderbarer Mädchen bin, die durch Leihmutterschaft geboren wurden, und weiteren stolzen Vätern, die uns in einer starken Community zur Seite stehen: Wir werden nicht betteln, wir werden nicht aufgeben, wir werden nicht verzweifeln oder uns unsere Elternlizenzen in anderen Ländern besorgen, wir werden kein Nein mehr akzeptieren.“ 

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