Kanadas Premier Trudeau will Konversionsverfahren verbieten

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In einem offenen Brief an Kanadas Justizminister bezeichnete Justin Trudeau das landesweite Verbot der so genannten „Homo-Heilung“ als eine der 21 Top-Prioritäten seiner Regierung. Bis jetzt obliegt diese Entscheidung den einzelnen Kommunen.

Bei den Wahlen in Kanada am 22. Oktober gewann Trudeaus Partei – verlor jedoch die absolute Mehrheit und muss fortan eine Minderheitenregierung bilden, sich also auf Stimmen aus der Opposition verlassen. Trudeaus Ziele für seine nächste Amtszeit scheinen dementsprechend ambitioniert.

David Lametti wurde am 21. Januar 2019 als 52. Justizminister Kanadas vereidigt. In der neuen Regierung wird er seinen Posten behalten. Trudeau erklärte in einem offenen Brief nun die Erwartungen, die er an den Justizminister knüpft, sowie die gemeinsamen Ziele, die sie in der nächsten Amtszeit angehen wollen. Ein wichtiger Punkt:

„Sie werden mit dem Minister für Vielfalt und Integration und Jugend zusammenarbeiten und das Strafgesetzbuch ändern, um die Praxis der Konversionstherapie zu verbieten, und andere Schritte zu unternehmen, die mit den Provinzen und Territorien erforderlich sind, um die Konversionstherapie in Kanada zu beenden.“

Foto: Dirk Baumgartl

Zuletzt hatte Kanadas Senator Serge Joyal ein bundesweites Verbot der Konservionstherapien in Angriff genommen, scheiterte jedoch vor dem Senat, der erklärte, ein solches Gesetz könne der Bund nicht erlassen. Das Verbot obliege also den Kommunen – von denen einige es auch bereits einführten. 

Am Mittwoch erst verabschiedete der deutsche Bundestag ein entsprechendes Gesetz von Gesundheitsminister Jens Spahn, das nun im Januar in die parlamentarische Abstimmung gegeben wird – und vermutlich ab Sommer in Deutschland die Konversionsverfahren an Kindern und Jugendlichen verbietet (blu berichtete). Spahn erklärte, wo die Verfahren durchgeführt würden, entstünde oft schweres körperliches und seelisches Leid.

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