Jen Psakis Nachfolge: lesbisch und schwarz

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Führungswechsel im Pressestab des Weißen Hauses – und eine historische Premiere: Die bisherige Vize-Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Karine Jean-Pierre, wird als erste PoC und erste offen homosexuelle Frau Chefsprecherin des Weißen Hauses.

Foto: Saul Loeb / AFP

Karine Jean-Pierre wurde auf der französischen Karibik-Insel Martinique geboren und wuchs in New York auf. Sie war schon im Weißen Haus tätig, als Biden noch Vizepräsident unter Präsident Barack Obama war. Sie arbeitete in Bidens Wahlkampfteam und später im Weißen Haus als seine Vize-Sprecherin.

Joe Biden, der stets versprochen hatte, dass seine Regierungsmannschaft bei Geschlecht, Hautfarbe und sexueller Orientierung die Vielfalt der US-Bevölkerung widerspiegeln werde, sagte, seine künftige Sprecherin werde „eine starke Stimme sein, die für mich und diese Regierung spricht“:

„Karine bringt nicht nur die Erfahrung, das Talent und die Integrität mit, die für diese schwierige Aufgabe erforderlich sind, sondern sie wird auch weiterhin eine Vorreiterrolle bei der Kommunikation über die Arbeit der Biden-Harris-Regierung im Namen des amerikanischen Volkes übernehmen.“

Die 44-Jährige löst die bisherige Chefsprecherin Jen Psaki ab, die Ende kommender Woche ihren Posten niederlegt, wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte. Psaki, die seit Amtsantritt Joe Bidens im Januar 2021 Chefsprecherin des Weißen Hauses ist, hatte stets klargestellt, dass sie den anstrengenden Job nur für eine begrenzte Zeit ausüben will. Im vergangenen Mai sagte sie, sie wolle noch etwa ein Jahr im Amt bleiben und dann mehr Zeit für ihre Kinder haben. Anfang April berichteten mehre Medien, die 43-Jährige werde zum Fernsehsender MSNBC wechseln.

Auch Psaki würdigte ihre Nachfolgerin. „Sie wird die erste schwarze Frau und die erste Person, die offen der LGBTQ+-Gemeinschaft angehört, die als Pressesprecherin des Weißen Hauses dienen wird“, schrieb Psaki auf Twitter. „Sie wird vielen eine Stimme geben, aber auch vielen große Träume über das ermöglichen, was wirklich möglich ist.“

Jean-Pierre übernimmt den Posten in einer Zeit, in der das Weiße Haus vor einem schwierigen Kampf steht, um den Demokraten bei den Zwischenwahlen im Herbst zu helfen, die Mehrheit im Repräsentantenhaus und im Senat zu behalten, und in der die Regierung darum kämpft, auf die Sorgen der Amerikaner*innen über die steigende Inflation und den Zustand der Wirtschaft einzugehen.

Jean-Pierre trat kurz ans Rednerpult vor, als Psaki am Donnerstag die Presse informierte, und sagte, sie verarbeite „immer noch“ die Bedeutung ihrer Einstellung. Es sei „eine Ehre und ein Privileg, hinter diesem Podium zu stehen“. „Dies ist ein historischer Moment, der mir nicht entgangen ist.“ „Es ist ein sehr emotionaler Tag.“ *AFP/sah/ck

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