In Nordirland gibt's die Ehe für alle jetzt auch in der Kirche

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Seit 1. September haben gleichgeschlechtliche Paare in Nordirland das Recht, sich auch in religiösen Einrichtungen trauen zu lassen. Aufgrund der gesetzlichen Wartezeit von 28 Tagen fanden mit Stichtag gestern die ersten Trauungen in Kirchen statt.

Während die Ehe für alle in Großbritannien bereits 2014 eingeführt wurde, war homosexuellen Paaren in Nordirland lange Zeit verwehrt worden, den Bund fürs Leben einzugehen. Erst, als sich das nordirische Parlament in Belfast nicht einigen konnte und keine Regierung zustande brachte, wurde die Ehe für alle, so wie vom Parlament in Westminster vorgesehen, am 21. Oktober endgültig durchgesetzt (wir berichteten).

Am 13. Januar 2020 trat das Gesetz schlussendlich in Kraft und gleichgeschlechtliche Paare durften sich offiziell zur Eheschließung anmelden. Eines der ersten Paare, das von ihrem Recht Gebrauch machte, waren Robyn Peoples und Sharni Edwards – am 11. Februar gaben die beiden sich das Ja-Wort.

Kirchlich hätten sich Peoples und Edwards im Februar allerdings nicht trauen lassen können. Denn Hochzeiten in religiösen Einrichtungen sind erst seit Anfang dieses Monats gesetzlich erlaubt. Seit 1. September können sich Paare für eine Hochzeitsfeier in einem religiösen Umfeld registrieren, religiöse Einrichtungen wiederum können seitdem entscheiden, ob sie gleichgeschlechtliche Hochzeiten anbieten wollen.

Für Patrick Corrigan, Nordirland-Direktor von Amnesty International, war es an der Zeit: „Die Möglichkeit, in einer Kirche oder einem anderen religiösen Rahmen heiraten zu können“, so Corrigan, sei

„ein wichtiges Thema für viele Paare in Nordirland, die bisher per Gesetz daran gehindert wurden, in ihrer eigenen Kirche zu heiraten.“

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