Schottische Regierungschefin feiert mit LGBTIQ* statt Trump zu treffen

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Schottlands Erste Ministerin Nicola Sturgeon machte am Samstag Schlagzeilen als erste Regierungschefin ihres Landes, die die Pride-Parade in Glasgow anführte. Dass sie zuvor verweigert hatte Donald Trump zu treffen, machte die Geste umso deutlicher

Foto: twitter.com/theSNP

Ab sofort ist Nicola Sturgeon die erste Regierungschefin im Vereinigten Königreich, die je eine Pride-Parade angeführt hat. Beim Glasgow Pride marschierte die Vorsitzende der linksliberalen Scotish National Party (SNP) am Samstag an der Spitze des Umzugs. Sie war zuvor von den Organisatoren zur Ehrenschirmherrin erklärt worden. Der Glasgow Pride ist die größte LGBTIQ*-Demo Schottlands und feierte mit 8.000 Teilnehmern in der Parade in diesem Jahr einen Teilnehmerrekord. Sturgeon marschierte mit einem „Choose Love“-(„Wählt Liebe“)-T-Shirt vorweg und bekannte sich in einer Rede bei der anschließenden Kundgebung deutlich zu LGBTIQ*-Rechten. Während Sturgeons Zeit als Erste Ministerin (seit 2014) wurde Schottland Im europäischen Rainbow-Index der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association (ILGA) zum fortschrittlichsten LGBTIQ*-Land Großbritanniens gekürt. 

Der Besuch der SNP-Vorsitzenden beim diesjährigen Glasgow Pride erregte aber auch deshalb Aufsehen, weil Sturgeon zuvor verweigert hatte, sich mit Donald Trump zu treffen. Der US-Präsident weilte zeitgleich in Schottland, um in Turnberry Golf zu spielen. Sein Besuch wurde von massiven Protesten begleitet, bei denen in der Hauptstadt Edinburgh am Samstag rund 10.000 Menschen gegen die rassistischen, sexistischen und homophoben Standpunkte des US-Präsidenten demonstrierten. Unter diesen Umständen wiegen Nicola Sturgeons Worte, die sie bei der Pride-Kundgebung in Glasgow sprach, doppelt:  „Schottland schätzt Toleranz wert, Schottland schätzt Vielfalt wert und Schottland schätzt Respekt für alle wert.“

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