Mark Pharriss will erster offen schwuler Senator von Texas werden

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Anwalt Mark Pharriss war 2013 einer von vier mutigen Schwulen, die in Texas gegen das Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen klagten. Jetzt haben Pharriss und sein Mann Victor ein neues Ziel vor Augen. Sie wollen Mark zum ersten offen schwulen Senator von Texas machen.

Foto: University of North Texas Press

In den Dallas News äußerte Mark Pharriss am Dienstag folgendes: „Nachdem ich die Tatsache akzeptiert hatte, dass ich schwul war, gab es zwei Dinge, die ich meinte, mir abschminken zu können: Erstens zu heiraten, zweitens für ein politisches Amt zu kandidieren.“ Doch das Eingeständnis seiner Homosexualität liegt inzwischen ein paar Jahrzehnte zurück. Unterdes ist Anwalt Pharriss als einer von vier schwulen Männern in die Geschichte von Texas eingegangen, die im Jahr 2013 gegen das Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen klagten. Dem Ende des Prozesses kam im Juni 2015 die amerikaweite Einführung der Ehe für alle zuvor. Pharriss ließ ihr ein paar Monate später die Hochzeit mit seinem Mann Victor Holmes folgen. Die Unmöglichkeit zu heiraten war damit widerlegt. Um den Entschluss als Senator zu kandidieren manifest werden zu lassen, bedurfte es danach nur noch der Debatte um Texas' transphobes Bathroom-Bill und des Wahlsiegs von Donald Trump. Damit fühlte der Demokrat sich reif für eine eigene Kandidatur, die er Anfang der Woche unter dem Motto „Mark Pharriss for a better Texas“ bekanntgab. Er tritt für den Bezirk Collin County an.

Im Falle eines Wahlsiegs würde Pharriss der erste offen schwule Senator von Texas werden. Und so schlecht stehen seine Chancen gar nicht. Nicht nur ist er dank der Klage von 2013 kein Unbekannter, er hat auch namhafte Unterstützer - darunter James Obergefell, dessen Verfassungsklage im Juni 2015 zur Öffnung der US-Ehe geführt hatte. Doch die Verteidigung von LGBTIQ*-Rechten ist nur ein Punkt, auf den sich Pharriss in seiner Kandidatur konzentrieren will.  „Ich bin total schwul, daran führt kein Weg vorbei“, äußerte er gegenüber Dallas News. „Aber ich kandidiere als Texaner, und wenn ich gewinne, werde ich absolut alle Bürger in meinem Wahlbezirk repräsentieren, Auch die, die gegen mich stimmen. Sogar die, die gegen mich stimmen, weil ich schwul bin. Mein Ziel ist es, ihnen zuzuhören und sie zu vertreten.“ Überdies will sich Pharriss für die politische Einheit in Texas und für eine gerechte Bildungspolitik einsetzen. Damit folgt er dem Beispiel des schwulen Aktivisten David Ermold, der kürzlich seine Kandidatur für Kentucky bekanntgab (blu berichtete). Um die Kandidatur zu finalisieren muss Pharriss sich in Vorwahlen im März 2018 gegen seinen demokratischen Mitbewerber Brian Chaput durchsetzen. Die Senatswahlen finden im November 2018 statt. 

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