Sprachverbote bei US-Gesundheitsbehörde sorgen für Empörung

by

In Amerika sorgen neue Sprachregelungen bei der Gesundheitsbehörde CDC für Kontroversen. Die Trump-Regierung untersagt der Institution den Gebrauch verschiedener Begriffe in ihrer offiziellen Kommunikation – darunter „Transgender“ und „Diversity“.

In einem 90-Minuten-Meeting wurde dem Vorstand des Central for Disease Control and Prevention letzte Woche mitgeteilt, welche Wörter sie in ihren offiziellen Veröffentlichungen fortan nicht mehr benutzen dürfen. Zu diesen Wörtern gehören unter anderem:  „Transgender“, „verwundbar“, „Anspruch“, „Fötus“, „wissenschaftsbasiert“, „beweisbasiert“ und „Diversity“. Das unausgesprochene Ziel der Verbote liegt für Kritiker auf der Hand: Indem heikle Themen wie Trans*-Identitäten, Antidiskriminierungsfragen und Rechtsansprüche totgeschwiegen werden, werden diejenigen, die Interesse an ihnen haben, unmündig gemacht. Bei LGBTIQ*-Organisationen sorgte besonders die Indizierung von „Transgender“ für Empörung. Chad Griffin, Vorsitzender der Human Rights Campaign prophezeite via Twitter, dass sich der anhaltend ignorante Kurs der Trump-Regierung spätestens bei den Halbzeitwahlen 2018, vor allem aber bei den Präsidentschaftswahlen 2020 rächen werde.

Das CDC und das Department of Health and Human Services (HHS) beeilten sich derweil die Aufregung zu zerstreuen. So bezeichnete Brenda Fitzgerald, Vorsitzende der Gesundheitsbehörde, die Medienberichte als „komplette Fehlinterpretation“, die eine Diskussion über Finanzierungen in einen ethischen Diskurs verwandele. 

Back to topbutton