LGBTIQ*-Aufschrei gegen Pläne von US-Gesundheitsministerium: „Wir lassen uns nicht auslöschen!“

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Laut New York Times plant das Gesundheitsministerium der USA neue Richtlinien, die Geschlecht als „männlichen oder weiblichen Status auf Basis unveränderbarer biologischer Merkmale“ definieren. Trans* würden damit in die Nichtexistenz verbannt. Eine große Protestwelle bahnt sich an

Foto: facebook.com/chad.h.griffin

Unter dem Motto #WeWontBeErased (#WirLassenUnsNichtAuslöschen) wird am heutigen Montag eine Demo vorm Weißen Haus in Washington stattfinden, die die Pläne des US-Gesundheitsministeriums anprangert, still und heimlich den Diskriminierungsschutz für Trans* auszuhebeln. Zur Demo rief das queere Bürgerrechtsbündnis Human Rights Campaign (HRC) auf, nachdem es am Wochenende mit einem Aufschrei in den sozialen Medien die Pläne des US-Gesundheitsministerium öffentlich gemacht hatte, „männlich“ und „weiblich“ als einzig gültige Geschlechtsdefinitionen im Gesetz festzuschreiben. Dabei beruft sich HRC auf Informationen der New York Times

Konkret soll es in dem Entwurf des Gesundheitsministeriums heißen: „Geschlecht bezeichnet den männlichen oder weiblichen Status einer Person auf Basis unveränderbarer biologischer Merkmale, die bei oder vor der Geburt identifiziert werden.“ Und weiter: „Das Geschlecht, das im Original der Geburtsurkunde einer Person eingetragen wird, soll als definitiver Beweis des Geschlechts einer Person dienen, es sei denn, er wird durch glaubwürdige genetische Nachweise entkräftet.“ Derartige rein biologische Definitionen stehen im direkten Gegensatz zu Bemühungen der vergangenen Jahre, Bürgerrechte und Diskriminierungsschutz von Trans*-Personen im Gesetz zu verankern. Stattdessen hebeln sie sie programmatisch aus, indem sie Trans*-Identitäten totschweigen. 

„Die Trump-Pence-Administration will LGBTQ-Menschen vom staatlichen Bürgerrechtsschutz abschneiden und die Durchsetzung von Antidiskriminierungsgesetzen zunichte machen, indem sie einen verheerenden Präzendenzfall schafft“, äußerte sich HRC-Vorsitzender Chad Griffin zu den Plänen. „Die Definition von ‚Geschlecht‘ durch eine so restriktive Sprache auf die Argumentationsebene von Anti-Gleichstellungs-Extremisten zuzuschneidern, ist Teil einer vorsätzlichen Strategie zur Eliminierung des staatlichen Schutzes von LGBTQ-Menschen. Das stellt einen direkten Angriff auf fundamentale Gleichstellung von LGBTQ-Menschen dar.“ Weiterhin fordert Griffin den US-Kongress zum sofortigen Gegensteuern auf, indem er den Ausbau bestehender Gleichstellungsgesetze anmahnt. In den sozialen Netzwerken schaukelt sich die Protestwelle unter den Hashtags #WeWontBeErased und #WontEraseUs rasant hoch.

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