Fortschritt in Thailand: Gleichstellung der Ehe in Aussicht

Thailand nähert sich einem historischen Moment in Richtung Gleichstellung der Ehe, indem es das dritte asiatische Land wird, das gleichgeschlechtliche Ehen anerkennt. Bisher haben nur zwei asiatische Länder solche Rechte gewährt, doch Thailand steht kurz davor, sich diesem exklusiven Kreis anzuschließen. Das Regierungskabinett hat kürzlich einen wegweisenden Gesetzentwurf genehmigt, der gleichgeschlechtliche Eheschließungen im Land legalisieren soll.

Die parlamentarische Debatte über den Gesetzentwurf wird im Laufe dieser Woche beginnen. Eine zentrale Änderung sieht vor, die Begriffe „Mann und Frau“ sowie „Ehemann und Ehefrau“ im Zivil- und Handelsgesetzbuch durch „Einzelpersonen“ und „Ehepartner“ zu ersetzen. Als nächster Schritt steht eine Modifikation des Pensionsfondsgesetzes an, um auch gleichgeschlechtliche Paare anzuerkennen.

Thailand hat in den vergangenen Jahren mit der Gesetzgebung zur Gleichstellung der Ehe gerungen, obwohl das Land als eines der LGBTIQ*-freundlichsten bekannt ist. Bisher blieben Gesetzgeber über Debatten hinaus wenig handlungsfähig. Die neue Regierung hat dieses Anliegen jedoch zu einem zentralen Thema gemacht und versprochen, die Bemühungen zu intensivieren und das Gesetz zu verabschieden. Premierminister Srettha Thavisin betonte auf einer Pressekonferenz zu Beginn dieser Woche, dass die Änderung gleichgeschlechtlichen Paaren „genau die gleichen Rechte“ wie heterosexuellen Paaren gewähren würde.

Der Gesetzentwurf muss noch mehrmals im Parlament debattiert werden, bevor er verabschiedet werden kann. Nach der Zustimmung des Parlaments wird er König Maha Vajiralongkorn zur endgültigen Zustimmung vorgelegt, bevor er rechtskräftig wird.

Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der thailändischen Bürger die Gleichstellung der Ehe unterstützt und die Bemühungen der Regierung, sie zu legalisieren, begrüßt. Sechzig Prozent befürworten die Gleichstellung, während 32 Prozent dagegen sind. *mk Quelle: AFP