Justin Trudeau besucht als erster kanadischer Premier offiziell einen schwulen Pub

Anlässlich der Pride-Week in Vancouver schaute Kanadas Premierminister Justin Trudeau am Montag im schwulen Fountainhead Pub in der Davie Street vorbei. Der Besuch war nicht nur für die anwesenden Gäste ein Highlight. In den (sozialen) Medien wird er als erster offizieller Termin eines kanadischen Premiers in einer Gay-Bar gefeiert. 

Dass Justin Trudeau ein Freund der LGBTIQ* ist, bewies er in den letzten Jahren mit Familienbesuchen beim Toronto Pride (blu berichtete), mit einer historischen Entschuldigung für Kanadas verurteilte Queers der Vergangenheit (blu berichtete) und mit dem Hissen der Trans*-Flagge vorm Parlamentsgebäude in Ottawa (blu berichtete). Fast hätte man denken können, seine Möglichkeiten der offiziellen Solidaritätsbekundungen wären ausgeschöpft, aber weit gefehlt. 

In Vancouver, wo sich die LGBTIQ*-Community derzeit auf die Pride-Parade am Sonntag einstimmt, sorgte Trudeau jetzt mit einem offiziellen Besuch im schwulen Fountainhead Pub für Aufsehen. Es ging ein Raunen durch die Menge und es gab Applaus, als der 47-Jährige am Montagabend mit strammem Schritt und seinem berühmten Lächeln in den Außenbereich der Kneipe marschierte und ausnahmslos allen anwesenden Gästen die Hand schüttelte. Im Innenbereich des Pubs setzte sich das Hallo fort. 

Was vordergründig banal klingt, hat bei genauem Hinsehen hohe symbolische Bedeutung. Trudeau ist Kanadas erster amtierender Premier, der im Rahmen eines offiziellen Termins eine LGBTIQ*-Bar besucht. Damit unterstreicht er erneut seine Wertschätzung der Community und der gesellschaftlichen Errungenschaften, die sie sich erkämpft hat. Um die Tragweite des Besuchs vor Augen zu führen, genügt ein simpler Vergleich: Man stelle sich vor, Angela Merkel würde zu einem deutschen Pride zum Händeschütteln in eine queere Bar marschieren und würde anschließend auch noch ein Foto davon auf ihren Social-Media-Kanälen posten. Wir sagen mal: Haushoher Punktsieg für Justin. Happy Pride!