USA: FBI bestätigt homophobes Motiv im „Club-Q“-Amoklauf

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Foto: Colorado Springs Police Department

Am Dienstag verkündete die Bundesstaatsanwaltschaft, dass der Täter des Amoklaufs in einem LGBTIQ*-Nachtklub im Westen der USA offiziell wegen eines homophoben Verbrechens angeklagt wurde. Anderson Lee Aldrich hatte am 19. November 2022 im „Club Q“ in Colorado Springs bewaffnet mit einer Pistole und einem Sturmgewehr das Feuer eröffnet. Unmittelbar nach einer Dragqueen-Show ereignete sich der Vorfall, bei dem fünf Menschen getötet und 18 weitere verletzt wurden.

Im Juni wurde der 23-Jährige bereits von der Justiz in Colorado zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, jedoch lediglich wegen Mordes und versuchten Mordes, nicht jedoch aufgrund des möglichen homophoben Charakters seiner Tat.

Obwohl Aldrich seit Beginn des Falls seine nicht-binäre Identität betont und jegliche Hassmotivation bestritten hatte, ergab eine neue FBI-Untersuchung, dass der Angriff aufgrund der tatsächlichen oder wahrgenommenen sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität der Opfer erfolgte, so die Erklärung der Bundesstaatsanwaltschaft.

Die Staatsanwaltschaft fügte hinzu, dass erwartet wird, dass der Angeklagte im Rahmen des neuen Bundesverfahrens in allen Anklagepunkten ein Schuldbekenntnis ablegt. Lokalen Medienberichten zufolge soll die Vereinbarung, sich schuldig zu bekennen, eine Klausel enthalten, die Aldrich ermöglicht, die Todesstrafe zu vermeiden.

Während des Prozesses in Colorado wies die Anklage insbesondere darauf hin, dass Aldrich eine Website verwaltete, auf der ein Neonazi-Video veröffentlicht worden war, und dass es keine Hinweise darauf gab, dass er vor dem Massaker seine nicht-binäre Identität zum Ausdruck brachte. *mk Quelle: AFP

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