USA: Republikaner für Trans-Verbot im Frauensport

Das von den konservativen Republikanern kontrollierte US-Repräsentantenhaus hat für ein Gesetz gestimmt, das trans Personen aus dem Mädchen- und Frauensport verbannen soll.

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Die Vorlage mit dem Titel „Gesetz zum Schutz von Mädchen und Frauen im Sport“ passierte die Kongresskammer am Donnerstag mit einer Mehrheit von 219 zu 203 Stimmen. Die Demokraten von US-Präsident Joe Biden votierten geschlossen gegen den Text. Die Gesetzesreform würde es staatlich finanzierten Schulen und Universitäten verbieten, „eine Person, deren Geschlecht männlich ist“, am Mädchen- und Frauensport teilnehmen zu lassen. Als Geschlecht wird das biologische Geschlecht bei Geburt definiert. 

Hochschulsport ist in den USA höchst populär und wettbewerbsorientiert. In den vergangenen Jahren hatte der Fall trans Schwimmerin Lia Thomas für Aufsehen gesorgt. Kritiker warfen ihr vor, gegenüber anderen Schwimmerinnen einen unfairen Vorteil zu haben. 

Foto: Jim Watson / AFP

Der republikanische Abgeordnete und Gesetzesautor Greg Steube sagte bei der Parlamentsdebatte, Gott habe Frau und Mann erschaffen, und die Menschheit habe „über tausende Jahre“ anerkannt, dass Frauen und Männer „biologisch verschieden“ seien.

„In den vergangenen Jahren hat es eine Perversion unserer Kultur durch den Feind gegeben. Die Linke hat die Lüge komplett angenommen, um die Geschlechterlinien auszuradieren.“

Steube sagte, „die Integrität des Frauensports“ müsse bewahrt werden. 

Foto: Jemal Countess / Getty Images / AFP

Die demokratische Abgeordnete Pramila Jayapal sagte dagegen, bei dem Gesetz gehe es nicht um den Schutz von Frauen und Mädchen.

„Dieses Gesetz befeuert eine Hasskampagne gegen Kinder, die einfach nur mit ihren Freunden spielen wollen.“ 

Die Gesetzesreform hat keine Chance in Kraft zu treten: Die Demokraten können das Vorhaben mit ihrer Mehrheit im Senat blockieren. Außerdem hat Präsident Joe Biden in Aussicht gestellt, das Gesetz mit seinem Veto zu blockieren, sollte es den Kongress passieren. 

Republikaner riskieren psychische Gesundheit von trans Jugendlichen 

Die Republikaner hatten zuletzt eine Reihe von Initiativen gegen Transgender vorgelegt - ein Thema, mit dem sie bei der konservativen Wählerschaft punkten wollen. So verabschiedeten mehrere konservativ regierte Bundesstaaten Gesetze, die geschlechtsangleichende Maßnahmen bei Jugendlichen verbieten.

Foto: F. Dearferdo / unsplash / CC0

Experten und Bidens Demokraten verurteilen das Vorgehen als transfeindlich und warnen vor den Folgen für die Betroffenen, die häufig mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. So ist die Selbstmordrate unter trans Jugendlichen signifikant höher, als in der gleichen Kohorte der Allgemeinbevölkerung. Auch im direkten Vergleich mit anderen LGBTIQ*-Jugendlichen, sind trans Kinder und Teenager größeren psychischen Belastungen ausgesetzt. *ck/AFP/fs/gt

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