Österreichs Bundespräsident begeistert mit Europride-Ansprache

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Als erstes Staatsoberhaupt, das sich bei einer Europride-Abschlusskundgebung mit einer offiziellen Ansprache zu Wort meldet, hat Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Samstag das Publikum auf dem Wiener Rathausmarkt mit einem Plädoyer für Sichtbarkeit und Respekt von LGBTIQ* begeistert

Foto: facebook.com/alexandervanderbellen

Der Jubel war groß, als Alexander Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer am Samstagabend auf die Bühne im Wiener Europride-Village traten und der Bundespräsident die Menge mit einem lässigen „Hello everybody!“ begrüßte. Zuvor hatten bei der Europride-Parade rund 460.000 Menschen für Vielfalt und Toleranz in Österreich und Europa demonstriert. Es ist nach 2001 bereits das zweite Mal, dass der Europride in Wien stattfindet. Zuvor hatte die Stadt das Event in einer groß angelegten Kampagne beworben (spartacus berichtete).

Van der Bellen stellte sich in seiner Ansprache klar hinter die Anliegen der LGBTIQ*-Community und freute sich darüber, dass er als erstes Staatsoberhaupt überhaupt bei einer Europride-Kundgebung sprach – ein Debüt, das er augenzwinkernd als „Coming-out“ bezeichnete. 

Weiterhin äußerte der ehemalige Grünen-Politiker in seiner englischsprachigen Rede: „Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Intersex und queere Menschen leben inmitten unserer Gesellschaft und werden auch weiterhin ein respektierter und integraler Teil unserer Gesellschaft sein.“ Es ginge bei Diversität aber nicht nur um die Anliegen von LGBTIQ*, sondern um eine generelle Demokratiebewegung, die die Freiheit und Vielfalt der Menschheit stärke. 

In den sozialen Medien wird Van der Bellens Europride-Auftritt vor allem von seinen österreichischen Landsleuten gefeiert, für die der Bundespräsident die Offenheit verkörpert, die das Land gerade im Angesicht jüngster rechtskonservativer Rückschritte in der österreichischen Politik mehr denn je brauche. 

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