Homophobe Vox-Partei kreiert Queer-Maskottchen wider Willen

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Fünf Tage nachdem die LGBTIQ*-Feinde von der ultrarechten Vox-Partei bei den vorgezogenen Neuwahlen in Spanien erstmals ins Parlament einziehen konnten, sorgen sie in den sozialen Medien bei ihren queeren Gegnern mit einem Regenbogengeist für Amüsement. Das Icon sollte eigentlich abschreckend wirken, entpuppt sich aber als Sympathieträger.

Foto: Twitter

Am Anfang stand eine Grafik, mit der Spaniens fremdenfeindliche, nationalisische, antifeministische und homophobe Vox-Partei ihre Wähler bei den Parlamentswahlen am 28. April zum Urnengang motivieren wollte. Auf dem Bild war ein einzelner Krieger von hinten zu sehen, der einer großen Armee gegenübersteht, deren Phalanx die Vox-Grafiker mit Symbolen ihrer Feindbilder überstempelt hatten. Unter den Symbolen fand sich neben der Feministen-Faust, Hammer und Sichel, der Antifa-Flagge und dem Anarchie-A auch ein Geist in Regenbogenfarben, der die LGBTIQ*-Bewegung verkörpern sollte. 

Der Abschreckungseffekt hielt sich in Grenzen. Vielmehr entdeckten die geschmähten LGBTIQ* und ihre Unterstützer, dass der Regenbogengeist eher niedlich als abschreckend wirkte. So wurde ihm in den sozialen Netzwerken in Anlehnung an „Casper the friendly Ghost“ der Name „Gaysper“ gegeben und er wurde zum Internet-Star. Inzwischen geistert „Gaysper“ durch selbstgemachte Fan-Videos, GIFs und Grafiken, während einige Fans  ihn sogar zur Strickfigur und zum Kostüm verarbeiten.

Dass all diese Beiträge als kleine Spitzen gegen die homphoben Vox-Politiker gedacht sind, macht das Ganze zu einer charmanten Gegenbewegung. Trotzdem konnte die Vox-Partei bei den Spanien-Wahlen respektable 10,3 Prozent holen. Damit blieb sie zwar hinter ihren Erwartungen zurück und wird nicht die Regierungsbildung beeinflussen können, ist aber mit 24 Mandaten erstmals im Parlament vertreten. 

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