Xavier Bettel hält „historische“ LGBTIQ*-Rede in Mexiko

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Bei seinem ersten offiziellen Besuch in Mexiko hat Luxemburgs schwuler Premierminister Xavier Bettel einen denkwürdigen Appell an den Senat gerichtet, in dem er für den Ausbau von Frauen- und LGBTIQ*-Rechten warb. Experten werten die Rede als „historisch“.

Foto: twitter.com/martibatres

Bei seinem Staatsbesuch in Mexiko hat Luxemburgs Premier Xavier Bettel nicht nur die Themen Multilateralismus und Klimaschutz zu zentralen Punkten erklärt, sondern auch die Menschenrechte von Frauen und LGBTIQ*. In einer Rede, die Bettel am Dienstag vorm mexikanischen Senat hielt, sagte er in Bezug auf LGBTIQ*- und Frauenrechte an Senatspräsident Martí Batres gewandt: „Mir ist klar, dass Mexiko – und das sage ich nicht nur, um Ihnen zu gefallen, Herr Präsident – in all diesen Angelegenheiten weiter entwickelt ist als andere Länder. (...)“ 

Verbote von gleichgeschlechtlichem Sex gibt es in Mexiko seit 1871 nicht mehr, umfassende Antidiskriminierungsgesetze bestehen seit 2003, die Ehe für alle wurde 2012 vom Obersten Gericht verordnet und wird inzwischen in Mexico City und 17 weiteren Provinzen vollzogen. Eine landesweite Legalisierung steht allerdings noch aus. So merkte Bettel auch an: „Mexico City repräsentiert nicht das gesamte Land und es gibt immer noch viel zu tun.“

Senatspräsident Batres nutzte Bettels Rede, um einen Tweet abzusetzen, der ein Bild von ihm und Bettel beim Händeschütteln zeigt, das er mit den Worten kommentierte: „Der luxemburgische Premierminister erkennt unseren Fortschritt bei gleichgeschlechtlichen Ehen an.“ 

Vom mexikanischen Politologen Genaro Lozano wird Bettels Ansprache als „historische Rede“ gepriesen: „Wir haben im mexikanischen Senat noch nie eine Rede eines Würdenträgers aus dem Ausland gehört, die so pro LGBT-Rechte und Frauenrechte war“, so Lozano gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Lozano widmete Bettels Besuch in der mexikanischen Zeitung Reforma außerdem einen Kolumnenbeitrag.  

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