Umfrage: Wer wird „Miss*ter Homophobia 2018"?

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Deutschlands größte Initiative zur Unterstützung der LGBTIQ*-Community ENOUGH is ENOUGH! OPEN YOUR MOUTH! (EiE) lässt wieder abstimmen, welche Person des öffentlichen Lebens sich besonders durch Abwertung queeren Lebens hervorgetan hat.

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Foto: Deutscher Bundestag / Achim Melde

AfD oder CDU?

Die fünf in der Nominierungsrunde am meisten genannten Personen haben es in die Endrunde geschafft. Es ist in diesem Jahr eine interessante Auswahl, die schon für sich die schrecklich nette oder ganz offen abwertende Homophobie im Querschnitt der Gesellschaft repräsentiert. 

Foto: Deutscher Bundestag / Achim Melde

Von der AfD schafften es die Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion Alice Weidel und die Abgeordnete Nicole Höchst in die Endrunde. Alice Weidel wird seit langem Doppelmoral vorgeworfen, weil sie als lesbische Regenbogenmutter eine Partei vertritt, die ihr eigenes Lebens- und Familienmodell gegenüber der klassischen Vater-Mutter-Kind-Familie abzuwerten versucht. Nicole Höchst war von ihrer Fraktion für den Sitz im Kuratorium der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld vorgeschlagen worden, obwohl sie eine erklärte Gegenerin der Gleichstellung Homosexueller ist und unter anderem behauptete, dass es unter homosexuellen Männern mehr Pädophile gebe. Auch die Existenz von Intersexualität bestreitet sie und sagte auf Facebook:

Foto: Deutscher Bundestag / photothek/ Ute Grabowsky

„Wenn es mehr als zwei Geschlechter gibt, bin ich ein regenbogenpupsendes rosa Glitzereinhorn."

Für die CDU konnte sich die Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer platzieren. Sie bekräftigte im Zuge ihrer Kandidatur für den CDU-Parteivorsitz ihre Ablehnung der „Ehe für alle" und begründet dies unter anderem mit der Befürchtung, dass eine Umdeutung des Ehebegriffs zu Forderungen nach der Anerkennung von Vielehen oder inzestiösen Beziehungen führen könne. 

Foto: Korea.net / CC BY-SA 2.0 / wikimedia

Volksrock'n'Roller oder Kirchenfürst?

Zur Wahl stehen außerdem Papst Franziskus, der in einem missverständlichen Statement Konversiontherapien für homosexuelle Kinder empfohlen haben soll und der selbsternannte Volksrock'n'Roller Andreas Gabalier. Er hatte in einem Interview gefordert, dass man

Foto: Manfred Werner

„aus Respekt unseren kleinen Kindern gegenüber diese Sexualität (Homosexualität A.d.R.) nicht ganz so breit in der Öffentlichkeit austreten muss."

Gabalier sieht sich als Heterosexueller diskrimiert und sagte bei der Gala zum österreichischen Musikpreis, man habe es nicht leicht auf dieser Welt, wenn man als Manderl noch auf ein Weiberl steht."

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Hintergrund 

Die/der „Miss*ter Homophobia" wird seit 2015 gekürt. Zweimal konnte sich die christliche Fundamentalistin und Initiatorin der homofeindlichen sogenannten „Demo für alle", Hedwig von Beverfoerde durchsetzen. 2017 gewannen der rechtsextreme Blogger David Berger und Alice Weidel die Internetabstimmung, an der fast 10.000 Menschen teilnahmen.

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