Ausgerechnet: Angriff auf Amed Sherwan

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Foto: Amed Sherwan auf Facebook

Amed Sherwan achtet bei seinen Aktionen („Allah is Gay“-Shirt beim CSD-Berlin) gegen religiösen Extremismus genau darauf, weder zu pauschalisieren, noch Ressentiments zu bedienen. Jetzt ist der Iraker von einem Fanatiker angegriffen worden. 

Wie das Portal Atheist Refugees Relief heute meldete, sei Amed vor einem Hauseingang in Flensburg am hellen Tag gegen den Kopf geschlagen und am Boden liegend getreten und geschlagen worden. Umstehende Personen riefen demnach umgehend die Polizei, sodass schnell Hilfe vor Ort war. Der mutmaßliche Täter war dem Bericht nach bereits zwei Tage zuvor auf einem Straßenfest verbal gegen Amed übergriffig geworden, die Frau des Mannes habe Amed sogar bespuckt. 

Provokationen ohne Hetze

Viele Ex-Muslime schließen eine unheilige Allianz mit rechtspopulistischen Plattformen und Personen, weil sie denken, dort größere Aufmerksamkeit für ihre Belange zu erhalten. Sie merken dabei oft nicht, dass ihre begründete Kritik an muslimischen Extremismus als Verstärker für rechtsradikalen Extremismus missbraucht wird.

Amed Sherwan hat sich dieser Versuchung nie ergeben und ist, seit er als geflüchteter Iraker mit Foltererfahrung in Deutschland als Aktivist und Blogger tätig ist, durch intelligente Aktionen bundesweit bekannt geworden. Beim CSD-Berlin war er 2018 mit einem T-Shirt mit der Aufschrift „Allah is Gay“ unterwegs, erst dieses Jahr bei einer palästinensischen Demonstration in Flensburg mit einem Bild von einem küssenden Juden und Palästinenser mit der Aufschrift „Make Love not War“. 

Gegenüber Atheist Refugees Relief erklärte Sherwan, dass er sich darüber bewusst sei, dass dieser Aktivismus nicht ungefährlich sei:

„Aber dass es so eskaliert, hätte ich dennoch nicht gedacht. Der Täter hat ganz offensichtlich nach einem Vorwand gesucht, mich angreifen zu können. Das erschreckt mich schon.“

Er wolle sich weiter dafür einsetzen, dass Außenstehende verstünden, dass nicht alle Menschen mit muslimischen Wurzeln fanatische Spinner sind:

„Viele meiner muslimischen Freunde möchten sich genauso gerne von den starren religiösen Regeln und Vorstellungen ihrer Eltern befreien“,

fügt Amed Sherwan in dem Bericht hinzu. (Quelle)


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