#Exklusiv: Bruno Gmünder finanziert Berliner CSD

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Was schon seit einiger Zeit hinter den Kulissen bekannt ist, hat nun seine offizielle Bestätigung erfahren. Der im Ruhestand lebende ehemalige Eigentümer und Namensgeber des Bruno Gmünder Verlags unterstützt die Sterndemo und den CSD e.V. mit jeweils einer sechsstelligen Summe.

Wie Bruno Gmünder gegenüber männer* betonte, wird es „auf Grund der Pandemielage für die Organisatoren der diesjährigen CSDs sehr schwierig werden, sich über kommerzielle Sponsoren zu finanzieren.“ Mit seiner Spende dürften sowohl die Sterndemo am 26. Juni als auch die Demoparade am 24. Juli gesichert sein.

„Ein tolles, anspruchsvolles Paket“

Foto: Bruno Gmünder Verlag

Ursprünglich wollte die Sterndemo-Initiative auch durch Schöneberg ziehen. Diese Strecke überlässt man nun dem Verein als etablierten Veranstalter, der vom Nollendorfplatz starten wird. Beide Gruppierungen binden sich auch in die jeweils anderen Aktionen ein. Bruno Gmünder bewertet die Idee des Berlin Pride Month (wir berichteten) mit dem

„hybriden Sternmarsch, dem Dyke March und dem großen CSD als ein tolles, anspruchsvolles Paket.“

Zuerst hatte er dem Sternmarsch eine finanzielle Zusage gegeben und diese auf den CSD erweitert, nachdem der neue Vorstand ebenfalls eine Demonstration angekündigt hatte. Weshalb es trotz aller Kooperation nicht möglich gewesen ist, alle Straßenmärsche an einem Tag durchzuführen, bleibt weiterhin unklar. Von Seiten des CSD e.V. heißt es gegenüber männer*, dass ein Angebot für einen gemeinsamen Termin durch die Veranstalter der Sterndemo nicht angenommen wurde und man sich stattdessen auf einen Pride Month als gemeinsamen Rahmen verständigt hat.

Mittelverwendung transparent?

Der Unbeteiligte mag sich die Frage stellen, wozu es eine solch hohe Summe braucht, um einen Fußmarsch zu organisieren, da weder ein aufwendiges Bühnenprogramm durchgeführt werden kann, noch eine große Anzahl von Helfern notwendig wird. Der CSD e.V. hat ein umfangreiches Programm entwickelt. Dazu gehören vereinseigene Trucks auf denen Redner aus Politik und der queeren Community sprechen werden. Die Beiträge werden gefilmt, so dass sie auch nach der Veranstaltung für alle zugänglich sind. 20.000 Euro sollen verwendet werden, um Verbindlichkeiten zu bedienen. Vereinsmitgliedern und der Öffentlichkeit werden die Mittelverwendungen des Vereins jährlich in dessen Geschäftsbericht offengelegt. Von der Sterndemo ist bisher wenig über die geplante Verwendung der Spende bekannt, das Organisationsbündnis führt die Werbeagentur MOVACT UG vertreten durch Max Tommy Mitschke im Impressum ihrer Website auf.

Hintergrund Bruno Gmünder

Der im Ruhestand lebende Unternehmer Bruno Gmünder hatte als erster weltweit ein schwules Medienunternehmen aufgebaut. Nach dem Verkauf 2011 zog er sich aus dem Geschäft zurück. Sein Nachfolger Tino Henn führte das Unternehmen durch unüberlegte Expansion in die Insolvenz.

Der neue Eigentümer Frank Zahn löste dann den umstrittenen Chefredakteur David Berger ab, nachdem der wichtigste Werbekunde, die Deutsche Aidshilfe, einen Anzeigenboykott aussprach. Nach dem Suizid von Frank Zahn wurde das Unternehmen zerlegt. Der Buchverlag ging an den Filmverleih Salzgeber, das Handelsgeschäft an den Modevertrieb M & C und die Marke Spartacus an die blu Mediengruppe

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