Ministerinnen-Paar kündigt Hochzeit an

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Josefine Paul, Familienministerin von Nordrhein-Westfalen, und Katja Meier, sächsische Justizministerin, sind seit fünf Jahren ein Paar. Nun haben die beiden Grünen-Politikerinnen in der Zeitschrift Bunte ihre baldige Vermählung angekündigt.

Die Grünenpolitikerinnen Josefine Paul und Katja Meier wollen ihre Liebe mit dem Ja-Wort besiegeln. Nach der Landtagswahl in Sachsen am 1. September werde man heiraten, teilte das Paar der Zeitschrift Bunte mit. Mit der Hochzeit werden Meier und Paul das erste Ministerinnen-Ehepaar in Deutschland.

Bei der Ankündigung ihrer Hochzeit gehe es „weniger um die politische Geste. Die Liebe ist das Fundament.“ Es sei einfach schön, „sich gegenseitig zueinander zu bekennen“. Dennoch wollen die beiden, die jahrelang für die Ehe für alle gekämpft haben, auch ein Zeichen setzen. „Homosexualität muss sichtbar sein. Wir sind hier auch mutmachende Personen, Role Models, die es in der Gesellschaft braucht.“ Denn auch heute noch gebe es bei „jungen Schwulen und Lesben Probleme mit der Familie und Mobbing in der Schule“.

Während Josefine Paul schon immer Frauen geliebt hat, entdeckte Justizministerin Katja Meier ihre Bisexualität, als sie sich in die Parteifreundin verliebte: „Ich war 38 und hatte vorher schon Beziehungen mit Männern. Aber ich liebe ja nicht ein Geschlecht, sondern den Menschen. Ich denke, es gibt einen großen Anteil von Menschen, die bisexuell sind und das erst in einem späteren Alter erfahren. Ich sehe das als eine Weiterentwicklung der Gesellschaft. Das ist okay und kann genauso gelebt werden.“

„Im Bundesrat zwinkern wir uns zu“

Ihre Beziehung hat das Paar 2019 öffentlich gemacht, als Meier Justizministerin wurde. Bei ihrer Vereidigung stellte sie Paul – damals noch Fraktionsvorsitzende der Grünen im NRW-Landtag – als ihre Partnerin vor. Umgekehrt begleitet Meier ihre Partnerin gelegentlich bei Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen.

2021 sprachen Meier und Paul in einem Interview mit der Zeit erstmals über ihre Beziehung. „Ich finde, man sollte nichts verstecken“, sagte Paul damals. Wie viel man von seinem Privatleben preisgebe, entscheide jeder Mensch selbst. „Aber es sollte nicht davon abhängen, ob man in einer heterosexuellen oder homosexuellen Partnerschaft lebt. Wir haben uns entschieden, offen damit umzugehen. Das kann auch ein Türöffner sein.“ Es gehe darum, Identitäten sichtbar zu machen. „Es braucht ja auch immer Vorbilder, die von sich erzählen“, so Meier damals.

Derzeit führen die beiden eine Fernbeziehung von West- nach Ostdeutschland. „Wir trinken jeden Morgen um 6:30 Uhr per FaceTime zusammen Kaffee. Wenigstens abends vor dem Schlafengehen telefonieren wir noch einmal“, gibt Katja Meier Einblick in das Privatleben der beiden Ministerinnen. Und Josefine Paul ergänzt: „Im Bundesrat zwinkern wir uns zu.“

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