Queer Altern: Was sind deine Pläne, deine Wünsche?

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Kathrin Kürsten ist Anfang 40, lesbisch und nach mehreren Jahren in der Pflege im Promotionsstudiengang Pflegewissenschaften an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar.. In ihrer Dissertation will sie erforschen, ob und welche Bedürfnisse Queers im Alter haben, die in der Mehrheitsgesellschaft eventuell weniger prioritär sind. Sie will dazu deine Erwartungen und Befürchtungen mit dir besprechen. 

– du bist zwischen 1940 und 1970 geboren worden und lesbisch, schwul, trans*, inter* oder bisexuell? Dann melde dich bei Kathrin unter promotion.lgbti@gmail.com oder 015203512745

Foto: PTHV

Was und wer interessiert dich genauer? Geht es um Pflege im Alter, Bedürfnisse im sozialen Gefüge? Sexualität?

In meiner Masterarbeit habe ich mich für die Bedürfnisse von queeren Menschen in Altenpflegeeinrichtungen interessiert, weil ein schwules Paar in meiner Einrichtung lebte und ich mich fragte, warum die beiden – die früher wohl sehr offen lebten – jetzt auf eigenen Wunsch kaum am gesellschaftlichen Miteinander teilhatten. Mich trieb die Frage um, was man hätte tun können, damit die beiden einen angenehmeren Lebensabend hätten verbringen können. Jetzt geht es mir weniger um die Pflege im Alter, sondern darum, was Queers sich für ihr Alter(n) wünschen, denn auch dazu gibt es ebenfalls kaum wissenschaftliche Erkenntnisse. Zwar ist Pflege sicherlich weiterhin Thema, aber ich möchte gerne ein größeres „Feld“ bearbeiten. Eigentlich gehört alles dazu, was die Teilnehmenden mir erzählen möchten. Altern wir anders und wenn ja: warum? Gibt es andere Bedürfnisse im sozialen Gefüge, als heteronormative Menschen sie haben? Und, und, und.

Warum interessiert dich das denn ganz persönlich? 

Siehe Oben! (lacht) Die Masterthesis hatte mehr das Ziel einen akademischen Abschluss zu erlangen, der mich zu einer anderen Berufsausübung berechtigt hätte (höhere Führungsebene in der Pflege). Allerdings hat die Arbeit mein wissenschaftliches Interesse geweckt, weswegen sich auch meine berufliche Ausrichtung verändert hat. Bei meiner Dissertation geht es mir nun vielmehr um einen weitreichenderen Erkenntnisgewinn. Ich will tatsächlich mehr wissen und meine Ergebnisse mittels der Arbeit veröffentlichen und so der Scientific Community zur Verfügung stellen, denn national gibt es zu diesem Thema nur sehr wenig. Das heißt, dass meine Grundlagenforschung dazu dienen soll, dass sich andere – seien es Wissenschafter*innen und/oder Praktiker*innen – anknüpfend Gedanken machen können, wie man die Ergebnisse in die Tat umsetzen kann. Als Lesbe, die sich auch mit dem eigenen Alter(n) auseinandersetzt, möchte ich zusätzlich meinen eigenen Horizont erweitern. Vielleicht ergeben sich aus den Interviews auch Ideen, an die ich gar nicht gedacht hätte.

Wie läuft die Datenerhebung ab?

Die Datenerhebung würde über offene/halbstrukturierte Interviews erfolgen. Es gibt also kein Frage-Antwort-Spiel, mehr eine Unterhaltung, wovon eine Audioaufnahme gemacht wird, die ich anschließend verschriftliche. Dabei ist der Datenschutz von ganz besonderer Bedeutung. Hierzu erhalten alle Interviewten zuvor noch eine Datenschutzerklärung, sowie ein weiteres Informationsschreiben Alle Informationen werden entsprechend anonymisiert, sodass keinesfalls auf einzelne Personen Rückschlüsse gezogen werden können.

Foto: Sheggeor Laker / unsplash / CC0

Und Menschen welchen Alters sollten sich idealerweise melden?

Ich möchte gerne ein großes Spektrum an Meinungen, Interessen und Bedürfnissen abbilden. Deswegen suche ich nach Teilnehmenden, die zwischen 1940 und 1970 geboren wurden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Personen out leben, teilweise oder nicht. Je mehr Perspektiven, desto besser.

Wie erreicht man dich?

Mir ist bewusst, dass bestimmt noch viele Fragen offen sind. Daher bin ich jederzeit telefonisch unter 01520-3512745 oder per Mail unter promotion.lgbti@gmail.com zu erreichen.

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