Premiere: die 30 DAX-Unternehmen queer bewertet

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Foto: S. Ahlefeld

Über Diversity wird besonders in den Marketingetagen von Unternehmen gerne gesprochen: Eine CSD-Teilnahme oder ein paar Regenbogenfahnen können in den sozialen Medien mit wenig Aufwand wahre Candystorms auslösen (#pinkwashing).

Erstmals ist heute mit dem „DAX 30 LGBT+“-Diversity-Index eine fundierte Bewertung veröffentlicht worden die zeigt, wie stark sich die DAX 30 Unternehmen für eine gegenüber lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgeschlechtlichen und intergeschlechtlichen Mitarbeitenden offene Unternehmenskultur einsetzen. 

Der Index setzt sich aus  zehn Fragekategorien zum LGBTIQ*- und Diversity-Engagement der Unternehmen zusammen unter anderem geht es um:

Grafik: UHLALA Group

Licht und Schatten 

In einer Pressemitteilung zeigte sich der Initiator des Index, Stuart B. Cameron (RAHMSTICKS & STONES), überrascht darüber, „welche unterschiedlichen Prioritäten die DAX 30 Unternehmen Maßnahmen für LGBT+ Mitarbeitenden einräumen. SAP ist hierbei Spitzenreiter, aber im Gegenzug dazu gibt es auch Unternehmen, welche in vielen Bereichen keine Punkte erreicht haben.”

„Wir sind sehr stolz, auf Platz 1 des Index gelistet zu sein. Eine Kultur der Inklusion gehört zu unserer DNA. Solch ein Erfolg ist allerdings nur möglich dank der vielen engagierten Kolleg*innen, die diese seit vielen Jahren mit ihrem Handeln und ihren Initiativen mit Leben füllen und Vorbilder sind.“

Ernesto Marinelli, Globaler Personalleiter des Vorstandsbereichs Vertrieb bei SAP

Mehr als zwei Drittel (22 Unternehmen) aller DAX-Unternehmen betrachten demnach die sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität als festen Bestandteil ihres Diversity Managements. 23 der 30 Unternehmen haben LGBTIQ*-Netzwerke, 20 davon werden finanziell unterstützt.

Foto: Bayer AG

Besonders für Transgender, Transsexuelle und Intersexuelle und in der Fortbildung noch Luft nach oben

In den Bereichen Schulungen für Mitarbeitenden und Nutzung einer inklusiven Sprache besteht laut dem Index noch Nachholbedarf: weniger als die Hälfte der DAX 30 beachten diese Themen. noch schlechter sieht es für Transgender und Transsexuelle aus: Bei lediglich 13 der 30 Unternehmen ist die Nutzung eines im Rahmen einer Transition neu gewählten Vornamens offiziell im Unternehmen vor der Personenstandsänderung möglich. Der Index-führende SAP hat als einziges Unternehmen dagegen schon an mehr als der Hälfte seiner Standorte eine geschlechtsneutrale Toilette eingerichtet.

Das Ranking und weitere Informationen sind HIER veröffentlicht!

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