Führungskräfte in Deutschland: Lesben am Ruder

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Foto: Bundeswehr/Twardy

Die erste „Top 100 Out Executives“-Liste für Deutschland ist da. Das Ranking der queeren Führungskräfte wird von einer lesbischen Frau angeführt. Der höchstplatzierte schwule Mann erreichte Platz drei, die Top Ten sind zu 60 Prozent weiblich. Und ein Ranking gibt es vorerst nur für die ersten 25 Plätze. Der Grund ist traurig.

Stuart B. Cameron und seine Uhlala GmbH haben in Kooperation mit der PROUT AT WORK-Foundation die Liste „GERMANY’S TOP 100 OUT EXECUTIVES“ ins Leben gerufen.

Foto: Stefanos Notopoulos

Sie soll lesbische, schwule, bisexuelle sowie transgender, transsexuelle und intergeschlechtliche Führungskräfte, die geoutet sind und beruflichen Erfolg haben, sichtbarer machen. Ziel der Liste ist es unter anderem aufstrebenden LGBTIQ*-Talenten vor Augen zu führen, dass es auch in Deutschland möglich ist mit der eigenen sexuellen Orientierung, der eigenen geschlechtlichen Identität und dem eigenen geschlechtlichen Ausdruck offen umzugehen und gleichzeitig erfolgreich im Berufsleben zu sein.

„Wenn aufstrebenden Talenten nicht vorgelebt wird, dass ihnen trotz oder gerade aufgrund eines Coming Out alle Türen offenstehen, werden sie sich nicht zutrauen, dass das auch ihre Zukunft sein kann. Mit der GERMANY’S TOP 100 OUT EXECUTIVES-Liste strebten wir genau diese Sichtbarkeit an positiven Rollenbildern an.“ Albert Kehrer von PROUT AT WORK 

Foto: M. Orange

Warum nur 25 Platze im Ranking?

Obwohl die rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen bereits vollzogen ist, trauen sich viele – teilweise bekannte – Wirtschaftsakteure nicht, mit ihrem Namen auf einer Liste veröffentlicht zu sein. Es gibt bei vielen immer noch Vorbehalte, dass die eigene Karriere Schaden nehmen könnte. Dies sei auch der Grund warum im ersten Jahr nur ein Ranking der Top 25 Out Executives erstellt wurde:

„Deutschland hat mehr Vorbilder als auf dieser Liste sind.“ Stuart Cameron

Info

Von Anfang Mai bis zum 12. September 2018 konnten Personen für die Liste nominiert werden. Im Anschluss wurden die Nominierten von einer 11-köpfigen Jury ausgewählt und gerankt.

Zur Jury gehörten: Ana-Cristina Grohnert, Bea Knecht, Christian Cohrs, Jenny von Zepelin, Lindsay J. Krakauer, Janina Kugel, Bettina Robrecht, Matthias Weber, Stuart B. Cameron, Dr. Jean-Luc Vey & Albert Kehrer. 

DIE GANZE LISTE MIT DEM RANKING DER 25 UND 75 WEITEREN PERSONEN

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