SPEISEN, SPENDEN, FÖRDERN

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Foto: Eva Oertwig/SCHROEWIG

Gestern Abend fand das 2. Charity Dinner der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) im Hotel Grand Hyatt Berlin statt. Neben einer großen Spende durch DFB und Ligaverband konnte ein weiterer Mitstreiter für die Berliner Erklärung Gemeinsam gegen Homophobie, für Vielfalt, Respekt und Akzeptanz im Sport gewonnen werden. Zudem gründete sich ein Förderkreis, der die Stiftung unterstützen will.

Schirmherr Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz und Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung sowie Gastgeber Jörg Litwinschuh, Vorstand der Bundestiftung Magnus Hirschfeld begrüßten 180 Persönlichkeiten aus Politik, Sport, Wirtschaft, Kultur und Medien. Zu den Gästen gehörten DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der Präsident des Ligaverbandes Dr. Reinhard Rauball, Ex-Fußballnationalspieler Thomas Hitzlsperger, die Senatorin für Arbeit, Frauen und Integration des Landes Berlin Dilek Kolat, Bundesministerin a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Rosa von Praunheim, Katrin Bauerfeind, Isa Gräfin von Hardenberg, Aletta von Hardenberg, Romy Haag, Judy Winter, Florentine Joop, Annabelle Mandeng, Thomas Beck, Thomas Sattelberger sowie zahlreiche Bundestags- und Landtagsabgeordnete. Im Mittelpunkt standen mit dem Video-Zeitzeug_innen-Projekt Archiv der anderen Erinnerungen und der Bildungs- und Forschungsinitiative Fußball für Vielfalt Fußball gegen Homophobie zwei zentrale Stiftungsprojekte.

20.000 EURO VON DFB UND LIGAVERBAND

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und der Präsident des Ligaverbandes Dr. Reinhard Rauball überreichten einen gemeinsamen Scheck über 20.000 Euro für die Initiative Fußball für Vielfalt Fußball gegen Homophobie. Wolfgang Niersbach, DFB-Präsident: Unser gemeinsames Ziel muss es weiterhin sein, dass wir in unserer Gesellschaft zu einem selbstverständlichen Umgang mit dem Thema Homosexualität kommen, ohne Vorurteile und Klischees. Solange Menschen im Stadion, auf den Straßen, in Vereinen wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden oder Angst vor Nachteilen haben, werden wir als DFB aktiv und konsequent dafür eintreten, dass sich das ändert. Für Homophobie darf im Fußball kein Platz sein.

ABBVIE DEUTSCHLAND UNTERZEICHNET BERLINER ERKLÄRUNG

Mit AbbVie Deutschland unterzeichnete erstmals ein Pharmaunternehmen die Berliner Erklärung Gemeinsam gegen Homophobie, für Vielfalt, Respekt und Akzeptanz im Sport und setzt somit ein weiteres Zeichen gegen Ausgrenzung und für mehr Offenheit. Christian Kranich, Patient Relations Manager bei AbbVie, unterzeichnet die Erklärung stellvertretend vor Ort und erläutert die Beweggründe des Unternehmens: Vielfalt ist Teil von AbbVies Selbstverständnis. Aus diesem Grund steht AbbVie Deutschland hinter den Werten, auf denen die Berliner Erklärung fußt. Dazu gehören Respekt und Akzeptanz, was sich auch in unserer täglichen Arbeit widerspiegelt. Egal welch sexuelle Orientierung jemand lebt bei uns ist jeder willkommen, der fachlich kompetent ist und seine Fähigkeiten bei AbbVie einbringen kann und will. Wir sind durch unsere Tätigkeit im Bereich HIV seit Jahren eng mit der schwulen Community verbunden. In unserer Initiative Sportler gegen Stigma nutzen wir die verbindende Kraft des Sports, mit der wir uns gegen Diskriminierung und Stigmatisierung einsetzen. Wir sind sehr geehrt, dass unser Engagement von den Initiatoren der Berliner Erklärung gesehen wurde und sie uns eingeladen haben, die Erklärung zu unterzeichnen.

FÖRDERUNGSWÜRDIGE PROJEKTE

Die an diesem Abend erzielten bzw. in Aussicht gestellten Spenden der Charity-Veranstaltung fließen in diesem Jahr u.a. in das Video-Zeitzeug_innen-Projekt Archiv der anderen Erinnerungen, das schwerpunktmäßig Lebensgeschichten von LSBTI* dokumentiert, die in den 1950er und 1960erJahren strafrechtlicher Verfolgung, aber auch gesellschaftlicher Diskriminierung aufgrund einvernehmlicher homosexueller Handlungen ausgesetzt waren. Mit Klaus Born nahm der erste Zeitzeuge, der im Dezember 2013 ein Videointerview gegeben hat, am Dinner teil.

Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz: Geschichten wie die von Herrn Klaus Born zeigen, wie der berüchtigte § 175 des Strafgesetzbuches Leben zerstören konnte. Diese Schicksale zeigen, dass die Kriminalisierung faktisch auch jene traf, die selbst gar nicht verurteilt wurden. In einem gesellschaftlichen Klima der Intoleranz mussten sie sich und ihre Sexualität verstecken.

Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Frauen und Integration des Landes Berlin: Wir unterstützen das Dokumentations-Projekt Archiv der anderen Erinnerungen sowie weitere Vorhaben als Kooperationspartner. Die Frauen und Männer, die die Zeit der Verfolgung und Repression wegen ihrer sexuellen Orientierung in der frühen Bundesrepublik und der DDR erlebt haben, sind heute älter als 70 Jahre. Es ist höchste Zeit, sie zu Wort kommen zu lassen.

FÖRDERKREIS GEGRÜNDET

Gestern fand auch die Gründungsversammlung des Förderkreises der BMH e.V. i.Gr. in Berlin statt. Gründer_innen sind Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Thomas Sattelberger, Harald Christ, Dr. Bertold Höcker, Seyran Ateş, Jean-Pierre Sorrichilli, Samuel van Oostrom, Ines Pohl, Matthias Woestmann, Torsten F. Barthel, Gabriele Bischoff und Alexander Straßmeir. Hauptzweck des Vereins ist die Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie die Beschaffung von Mitteln im Sinne des § 58 Nr. 1 AO für die Förderung der vorgenannten Zwecke durch die gemeinnützige Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, Berlin.

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