Schwuler Modeunternehmer kauft Schiff für Seenotrettung im Mittelmeer

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Foto: HUMAN BLOOD & Mission Lifeline

Es ist der bisher wohl größte Coup des umtriebigen Weltverbesserers Benjamin Hartmann, der mit seinem Modelabel HUMAN BLOOD nicht nur politische Korrektheit zum Anziehen verkauft (mehr dazu im blu Interview mit Benjamin), sondern sein Marketing auch konsequent darauf ausrichtet.

Über ein Jahr liegt das Schiff des Dresdner Vereins Mission Lifeline nun schon wegen eines fadenscheinigen Schauprozesses in Malta an der Leine. Ein Zustand, den Benjamin von Anfang an unerträglich empfand. Wie so oft, wenn ihm in Sachen Menschenrechte etwas gegen den Strich geht, überlegte sich der Unternehmer, wie er sein Label zur Unterstützung einsetzen kann. Die einfachste Lösung, eine Mission Lifeline Linie zu kreieren mit deren Kauf man gleichzeitig eine Spende tätigt, war schon Ende 2018 realisiert.

Foto: HUMAN BLOOD und Mission Lifeline

Die Idee, ein ganzes Schiff zu kaufen und für die Seenotrettung auszustatten, reifte etwas länger. Nachdem die Entscheidung im Mai dieses Jahres fiel, musste dann alles unter strengster Geheimhaltung laufen, denn die europäischen Länder versuchen bereits bei der Anmeldung eines Schiffes durch private Seenotretter, deren lebensrettende Arbeit möglichst zu verhindern.

Benjamin Hartmann trat als „Strohmann" auf

Axel Steier, Vorstand des Vereins Mission Lifeline erklärte gegenüber Oberpfalz-Medien, dass er oder sein Kapitän kaum in der Lage seien, unter ihrem Namen ein Rettungsschiff anzumelden: 

„Die Behörden machen alles, um uns zu stören, um zu verhindern, dass Schiffe auslaufen."

Rettungsschiffe würden beispielsweise als Frachtschiffe eingestuft und damit Anforderungen gestellt, die private Hilfsorganisationen nicht erfüllen könnten. Dann komme die Festhalteverfügung. Das habe man nun über Benjamin verhindert, den die ganze Aktion einen sechstelligen Betrag gekostet habe, denn neben dem Schiff wird auch Equipment wie ein Bordkrankenhaus oder Satellitenanlagen benötigt.

Foto: HUMAN BLOOD und Mission Lifeline

Benjamin ist froh, mit seinem 2014 gegründeten Label inzwischen derartige Ausgaben tätigen zu können:  „Der Verkauf von unseren Produkten aus dem gesamten Sortiment sowie die Unterstützung durch prominente Kunden wie Dunja Hayali, Jan-Josef Liefers, Hugo Egon Balder, Vera Int-Veen oder auch CLUESO die unsere Kleidungsstücke gerne und oft tragen, haben einen Teil dazu beigetragen."

Seit letztem Freitag ist die Eleonore nun in den Gewässern vor Libyen im Einsatz. 

Foto: HUMAN BLOOD und Mission Lifeline

Seenotrettung ist keine Butterfahrt

Mitfahren will Benjamin selbst nicht und erklärt im Interview noch einmal eindrücklich, warum jegliche Verunglimpfung von Seenotrettern durch Politiker und Medien („Asyltourismus“) nicht nur unanständig, sondern menschenverachtend ist: 

 „Ich bin zwar eine starke Persönlichkeit, aber ich möchte mich nicht Bildern aussetzen, die schwer zu verarbeiten sind. Bei Rettungsmissionen kann es sein, dass man es nicht schafft alle in Seenot befindlichen Personen zu retten und dann muss man mit ansehen, wie im Zweifel Menschen und kleine Kinder ertrinken. Auch gab es in der Vergangenheit schon Schüsse durch die Libysche Regierung um Seenotretter am helfen zu hindern. Das sind schwere psychische Belastungen mit denen ich mich konfrontiert sehe und diesen möchte ich mich nicht absichtlich aussetzen. “ 

Außerdem sei jeder Mensch an Bord des 21 Meter langen Schiffes mit Platz für 150 Passagiere einer weniger für Schiffbrüchige.

www.humanblood.de / www.mission-lifeline.de

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