#Berlinwahl2016: Manifest gegen rechte Vereinnahmung von LGBT*I

by

Während die AfD in Stuttgart gegen homosexuelle Lebensentwürfe mitmarschiert, versucht sie in Berlin mit islamophoben Aussagen um die Stimmen schwuler Männer zu buhlen. Mit einem Berliner Manifest wenden sich seit heute mehr als zweihundert Erstunterzeichner_innen gegen jede Vereinnahmung sexueller Minderheiten durch Rechtspopulist_innen.

Foto: Hendrik Techel

Sie fordern außerdem das Ende der Diskriminierung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Trans* und Inter* im Recht und im Alltag und den tatkräftigen Einsatz aller Bürger*innen für eine offene und vielfältige Gesellschaft. Den Aufruf unterstützen viele Prominente aus Politik, Kultur, Wissenschaft und Medien. Unter ihnen befinden sich unter anderem der Comedian Thomas Hermanns, der Comiczeichner Ralf König, die Kabarettistin und Schauspielerin Maren Kroymann, der Soziologe Dr. Martin Dannecker, die Journalistin Lisa Ortgies (frauTV), der Chef der Panoramasektion der Berlinale, Wieland Speck, der Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin, Barrie Kosky, die Bundestagsabgeordneten Volker Beck und Johannes Kahrs, die Oberbürgermeister von Darmstadt Jochen Partsch und Erlangen Dr. Florian Janik sowie die Stadteilbürgermeisterin von Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Hermann, der ehemalige Bundesanwalt Manfred Bruns, die Autorin und Beraterin Anne Wizorek und der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung a.D., Markus Löning.

Das Berliner Manifest fordert alle Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter* und Queers auf, bei den anstehenden Landtagswahlen und der kommenden Bundestagswahl keine Parteien zu wählen, deren Programme im Widerspruch zu einer vielfältigen und offenen Gesellschaft stehen. Die Unterzeichnenden fordern darüber hinaus alle Menschen auf, sich jenen entschieden in den Weg zu stellen, die die Diskriminierung von LSBTIQ* fortführen. Die Initiator*innen des Aufrufs sind zivilgesellschaftlich engagierte Bürger*innen, die sich spontan zusammengeschlossen haben. Mit dem Berliner Manifest wollen sie ein starkes Signal gegen jede Form des Rechtspopulismus senden, der mit seinen Lügen und Parolen dabei ist, das friedliche und respektvolle Miteinander in unserer Gesellschaft zu zerstören. Sie fordern alle Menschen auf, zu Hass und Ausgrenzung von Minderheiten nicht zu schweigen, und darüber hinaus aktiv für Vielfalt und gegenseitigen Respekt zu kämpfen.

Das Berliner Manifest können alle Interessierten ab Donnerstag, dem 1. September um 10 Uhr, unter www.berliner-manifest.de unterschreiben. Gleichzeitig wird die Facebook-Seite Berliner Manifest freigeschaltet.

Initiator_innen: Klaus Bechtold, Politikwissenschaftler Dr. Birgit Bosold, Vorstand Freundeskreis des Schwulen Museums* e.V. Bastian Brauns, Redakteur Parissa Chagheri, Germanistin Werner Hinzpeter, Journalist Elmar Kraushaar, Journalist Dirk Ludigs, Freier Journalist Jan Schnorrenberg, Kulturwissenschaftler 

Back to topbutton