Ex-Playmate: Playboy-Cover mit Transsexueller „eklig“

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„Viel Spaß mit nackten Männern mit gemachten Mumus!" Model Ramona Bernhard erklärte auf Facebook, trotz dieser Aussagen nicht transsexuellenfeindlich sein zu wollen. Die Tierrechtsorganisation PETA reagierte inzwischen auf die Aussagen ihres Models. 

Foto: instagram.com/ramonabernhard

Die transsexuelle Giuliana Farfalla ziert das aktuelle Cover der deutschen Ausgabe des Playboy. Das ist eine Premiere in der Bundesrepublik, in den USA gab es diese Premiere im vergangenen November mit Ines Rau.

Angst und Ekel vor Transsexuellen

Ramona Bernhard hat sich mit mehreren Posts auf Instagram und Facebook, die inzwischen gelöscht sind, abwertend und transphob geäußert und damit einen berechtigten Shitstorm auf sich gezogen. Auf Instagram schrieb sie zusammen mit einem montierten Playboycover:

„Wäre ich ein Mann, hätte ich jetzt Angst vor dem Magazin und würde es mir nicht kaufen. Am Ende wird einem ja unterstellt, man steht auf Transgender. Wieso kein neuer Name für das Magazin? Zum Beispiel Transiboy?"

Auf Facebook weiter: „Wahnsinn! Ich bin schockiert! Jetzt ist Playboy echt langsam eklig. Ich dachte, es ist ein Magazin für Männer mit ästhetischen Frauen. Jetzt ist es eine Plattform für Transgender. Welche Zielgruppe wird als nächstes angesprochen? Ladyboy-Fans?"

Das sei aber alles natürlich nur sachliche Blattkritik, lies das Model inzwischen auf Facebook wissen: „Ich habe niemanden persönlich beleidigt. Ich habe auch nichts gegen Transgender.“ („Ich finde sie nur eklig" fügt die Redaktion mal gedanklich hinzu, um die peinliche Herausrederei plakativer bloß zu stellen)

Tierschutz und Transphobie gehören nicht zusammen

In die Kritik wurde in den sozialen Medien inzwischen auch die Tierrechtsorganisation PETA hineingezogen, die mehrere Aktionen mit Ramona Bernhard durchführte. Auf Anfrage von blu distanzierte sich die Organisation scharf von den getroffenen Aussagen:

„Wir stehen hinter Ramonas Aktionen für die Rechte der Tiere – die richtig und wichtig waren. Von ihren Worten bezüglich des Trans-Models auf dem Playboy-Cover distanzieren wir uns aber entschieden. PETA ist eine Organisation, die den Respekt gegenüber allen Lebewesen fördert. Wir setzen uns dafür ein, tradierte Vorstellungen darüber, dass Tiere zum Nutzen des Menschen da sind, herauszufordern, zu erschüttern und abzuschaffen. Wir begrüßen daher auch, wenn das gleiche mit den Vorstellungen über Geschlechter geschieht. Deshalb haben wir zum Beispiel in unseren „Germany’s Sexiest Vegan Contest“ neben den Kategorien „Mann“ und „Frau“ auch die Kategorie „Offen“ integriert.“

Tatsächlich erklärte der schwule PETA-Vizepräsident Dan Mathews im blu Interview, dass die Angst vor dem Anderen für ihn ursächlich für Leid ist:

„Wenn der Hass auf ein Tier oder einen Schwulen losbricht, rührt er aus der gleichen menschlichen Emotion. Natürlich mit völlig verschiedenen Hintergründen, aber es ist die gleiche Ignoranz einer Mehrheitsgesellschaft gegenüber dem Fremden, dem Anderen. Das sind die gleichen Mechanismen, die gegen Schwule, Schwarze oder Frauen verwendet werden.“ (Das ganze Interview hier)

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