Sachsen und Dresden streichen Gelder für queere Geflüchtete

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„Nicht länger förderungswürdig“ ist die „Landeskoordinierungsstelle Sachsen für queere Geflüchtete (LKS)“ laut Ablehnungsbescheid aus dem SPD-geführten Sozialministerium. Die Stadt Dresden kippt zusätzlich die Finanzierung von „CSD Dresden hilft“.

Foto: SMS/Killig

Foto: Phil Grafe

Das teilte der CSD Dresden heute in einer Pressemitteilung mit und gab gleichzeitig bekannt, dass das seit 2015 erfolgreich laufende Integrations- und Asylhilfsprojekt „CSD Dresden hilft“ inklusive der sachsenweit agierenden „Landeskoordinierungsstelle Sachsen für queere Geflüchtete (LKS)“ beendet werden muss.

Vorstandssprecher Ronald Zenker zeigte sich besonders über die Ablehnung der Stadt überrascht: 

„Ein Projekt, dass sowohl der Oberbürgermeister, die Sozialbürgermeisterin und die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt seit 2015 unterstützen und bei den unterschiedlichsten Anlässen erwähnen, wie wichtig dies Projekt auch für die Landeshauptstadt ist.“

Geflüchtete bitten um Fortsetzung des Projektes

Die durch die Projekte betreuten Geflüchteten haben einen flammenden offenen Brief verfasst, der die politisch Handelnden auf Stadt- und Landesebene scharf kritisiert und sie auffordert, die Streichung der Gelder zu überdenken. Sie schreiben: 

„Uns wurde bei vielfältigen Problemen geholfen, egal ob im Asylverfahren, mit Behörden oder auch bei Krankheiten und anderen Problemen, oft weit über das Ausmaß einer normalen NGO hinaus. Durch den CSD Dresden e.V. konnten wir uns in die deutsche Gesellschaft integrieren {...} Wir appellieren an Sie, Ihre Entscheidung zu überdenken, wir fordern unser Recht auf Vertretung ein und fordern entschieden und kämpferisch, uns unser 'Zuhause‘ zu lassen!“

Ronald Zenker verweist weiterhin darauf, dass bis zum Jahreswechsel alle vorhandenen Informationen und erarbeitetes Wissen soweit möglich an die Betreuten übertragen worden ist. 

„Damit gewährleisten wir einen koordinierten Übergang (wohin auch immer). Leider liegen uns keine Informationen vor, durch wen die bisherige Arbeit der Landeskoordinierungsstelle übernommen wird. Schade, traurig – insbesondere und vor allem für die Betroffenen!“

Etwas süffisant fügt er hinzu, dass das „24-Stunden-Nottelefon“, welches seit 2015 Tag und Nacht durchgängig für die queeren Geflüchteten zur Verfügung steht, 

„vielleicht ... wöchentlich wechselnd an die verschiedenen politischen Entscheidungsträger*innen im Freistaat und der Landeshauptstadt“ 

umgeleitet werden sollte. Außerdem kündigte er an, dass der CSD Dresden dank vieler Ehrenamtler vorerst 1 x pro Woche als Ansprechpartner für die queeren Geflüchteten da sein kann.


INFO

Mit einer zweckgebundenen Spende für das Projekt kann die Arbeit des Projektes weiterhin unterstützt werden  

Verwendungszweck:           CSD Dresden hilft Kontoinhaber:                      CSD Dresden e.V.  IBAN:                               DE68850503003120089434

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