#PrEP: Preiserdbeben in Deutschland

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Es ist DER Durchbruch für die PrEP in Deutschland: Seit Mitte September gibt es die Monatspackung eines Generikums des zur PrEP zugelassenen Medikaments Truvada für rund 50 Euro. Das ist ein Zehntel des bisher günstigsten Preises. 

Genauere Informationen wurden heute im Rahmen eines Workshops der dagnä  bekanntgegeben.

Verblisterung und Rabatt 

Die Initiative geht auf den Kölner Apotheker Erik Tenberken von der Birken-Apotheke zurück, der mit dem Generikahersteller Hexal verhandelt hat und nun mit vorerst sieben weiteren Apotheken einen Modellversuch startet. Möglich wird der Preis dadurch, dass Tenberken Rabatte weitergibt und die Tabletten aus den üblichen Verpackungen nimmt und sie in Sichtverpackungen (Blister) umpackt.

Interessierte müssen sich die PrEP beim Arzt verschreiben lassen, auf dem individuellen Rezept muss dann „28 Filmtabletten Emtricitabin/Tenofovir-Disoproxil zur Verblisterung für PrEP“ oder Ähnliches stehen. Dieses Rezept muss dann in einer der Kooperationsapotheken abgegeben werden, die dann die Verblisterung in Auftrag gibt und das Medikament nach ca. zweit Tagen Bearbeitungszeit aushändigen kann.

Die Deutsche AIDS-Hilfe begrüßt den Schritt Tenberkens, wird doch die PrEP so einem wesentlich größeren Personenkreis unter ärztlicher Betreuung zugänglich. Nach wie vor fordert sie aber eine Übernahme durch die Krankenkassen – was bei diesem Preis auch mit einer noch günstigeren Kosten-Nutzen-Rechnung sinnvoll wäre.

Diese Apotheken sind zurzeit unter anderem dabei

Die Liste der Kooperationsapotheken wird unter www.dahka.de laufend aktualisiert! 

UPDATE 12. September: PrEP kann dem Gesundheitssystem Geld sparen

Die Deutsche Aidshilfe berichtet heute in einer Pressemitteilung von einer neuen Studie zur Kosteneffizienz. Demnach könnte die PrEP bis zum Jahr 2030 rund 9.000 HIV-Infektionen verhindern und damit auch deren Therapiekosten; sie rechnet sich damit ökonomisch: Sinke der Preis unter 500 Euro pro Monat, spare die PrEP Kosten.

DAH-Vorstand Ulf Hentschke-Kristal: „Deutschland muss die enormen Chancen der PrEP endlich ergreifen, statt die Risiken einer Anwendung im Graubereich in Kauf zu nehmen. Ein regulärer Zugang würde auch die ärztliche Begleitung absichern,"

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