Erste gesetzliche Krankenkasse will PrEP zahlen

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Die DAK-Gesundheit hat pünktlich zum Welt-AIDS-Tag angekündigt, die PrEP als kostenlose Zusatzleistung in ihren Katalog aufzunehmen. Die geschätzten 800 Euro jährliche Kosten würden im Zweifel die rund 20.000 Euro einer HIV-Behandlung einsparen. 

Die Deutsche AIDS-Hilfe begrüßte den ersten Vorstoß einer großen gesetzlichen Krankenkasse in dieser Richtung laut Presseportal. Die DAK-Gesundheit übernehme damit eine wichtige Vorreiterrolle in der HIV-Prävention.

„Der Einzelne wird vor einer HIV-Infektion bewahrt und unsere Versichertengemeinschaft vor den damit verbundenen Folgekosten“, betont der Verwaltungsratsvorsitzende der DAK-Gesundheit, Dieter Schröder in dem Bericht.

Pro Jahr koste die medikamentöse HIV-Prophylaxe 800 Euro, eine HIV-Therapie hingegen meist im Schnitt 20.000 Euro.

Die PrEP wird das Kondom nicht ersetzen

„Das Kondom bleibt für die meisten Menschen das einfachste Mittel, sich vor HIV zu schützen, und reduziert das Risiko anderer Geschlechtskrankheiten. Aber manche Menschen brauchen die medikamentöse Prophylaxe, um sich nicht zu infizieren", so Silke Klumb, Geschäftsführerin der Deutschen AIDS-Hilfe. „Wenn jetzt eine große deutsche Kasse hier einen Vorstoß unternimmt, kommt ihr damit in der HIV-Prävention eine wichtige Vorreiterrolle zu.“

Die Deutsche AIDS-Gesellschaft befürwortet die Pläne ebenfalls: „Ein regulärer Zugang bewahrt Menschen davor, die 'PrEP' auf eigene Faust ohne entsprechendes Monitoring anzuwenden“, so Prof. Dr. Georg Behrens, Präsident der Deutschen AIDS-Gesellschaft. (Quelle)

Starttermin noch ungewiss

Auf blu Anfrage teilte uns die DAK-Gesundheit mit, dass ein Termin für die Umsetzung leider noch nicht bekannt gegeben werden könne: 

„Allerdings ist es so, dass unsere Kassenaufsicht, das Bundesversicherungsamt, jede Satzungsänderung genehmigen muss. Unsere Fachleute können nicht absehen, wann die Genehmigung kommen wird.“ 

Die PrEP sollte nur unter ärztlicher Begleitung angewendet werden, um Nebenwirkungen zu erkennen. Außerdem sind regelmäßige Untersuchungen auf andere sexuell übertragbare Krankheiten bei sexuell aktiven Menschen mindestens einmal jährlich empfohlen. 2019 wird die PrEP vorraussichtlich in den Regelkatalog der gesetzlichen Kassen übernommen. (blu berichtete)

Alle Infos zur PrEP hier!

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