Uganda: CSD wieder abgesagt

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Eigentlich hätte das Wochenende in Ugandas Hauptstadt Kampala ein Pride-Weekend sein sollen. Daraus wurde nichts. Schon bei der Eröffnungsgala am Mittwoch umstellte die Polizei den Veranstaltungsort – die Organisatoren gaben auf.

Foto: Samantha Marx / CC BY 2.0 / Wikimedia

Verantwortlich für die Repressionen gegen das Pride-Festival ist Ethikminister Simon Lokodo, der laut Veranstaltern mit Verhaftung und sogar Gewalt gegen Teilnehmer gedroht habe. Lokodo, ehemaliger katholischer Priester, ist seit Jahren für seine homophoben Ausfälle bekannt. Er sieht westliche Verschwörungen hinter den CSDs, die die afrikanische Kultur vernichten wollten. Homosexuelle seien „schlechte Menschen“.

CSD das zweite Mal verhindert

2012 fand der erste CSD in Uganda statt, und auch in den drei folgenden Jahren. Erst seit er bekannter geworden ist und in den Fokus der Behörden kam, wuchs der Druck und so wurde 2016 erstmals über ein Großaufgebot von Polizisten eine CSD-Demo verhindert.

Die gesetzliche Lage in Uganda

Homosexueller Sex steht in dem christlich geprägten Land seit der britischen Kolonialzeit unter Strafe und kann mit lebenslanger Haft geahndet werden, seit dem Jahrtausendwechsel auch der zwischen Frauen. Die Einführung der Todesstrafe für Lesben und Schwule wurde jahrelang diskutiert und führte zu massiven Protesten aus dem Ausland. Sie wurde letztlich nicht durchgesetzt.

Unterstützung Homosexueller gefordert

Die Menschenrechtsorganisation „All Out“ hat auf Facebook zu einer Unterstützungsaktion aufgerufen, bei der man über ein Profilbildbanner seine Solidarität mit den ugandischen Queers zeigen kann. Das Beispiel der Todesstrafe zeigt, dass internationale Aufmerksamkeit durchaus wirksam sein kann.

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