„Ich habe den Krebs besiegt!“

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Foto: M. Rädel

Schon vor einigen Jahren berichteten wir über den Luftakrobaten Maciej Astramowicz: Ein erfolgreicher Sportler und Künstler, der von der Schockdiagnose Krebs eingeholt wurde. Jetzt, eineinhalb Jahre nach der Chemotherapie, spricht er über seine Erfahrungen.

Was für Gedanken schossen dir durch den Kopf, als der Krebs diagnostiziert wurde?

Dass ich wohl nur noch ein paar Monate zu leben habe. Ich stand unter Schock, auch weil der Krebs schon recht fortgeschritten war. Ich wusste zuerst nicht, was ich tun sollte, vielleicht auf eine lange Reise gehen und einfach versuchen glücklich zu sein.

Was für Krebs war es?

Weichteilsarkome und eine aggressive Variante von Hautkrebs. 

Warum hast du so lange mit der Chemo abgewartet?

Ich hatte Angst vor den Nebenwirkungen: Haarverlust, Erbrechen, Herzprobleme, Abmagern ... Das erschien mir zu viel. Die Ärzte versuchten mich zu überzeugen, dass ich nur so gesund werden könnte, aber man weiß das ja nie zu hundert Prozent. Ich wollte diesen Horror nicht durchmachen und dann doch sterben. Meine Psychologin provozierte mich: „Maciej, ich denke, du willst gut aussehen auf deiner Beerdigung!“ Und ich sagte: „Ja.“ Meine Meinung änderte sich erst, als ich Krebsüberlebende traf und sah, dass es ihnen gut geht. Ich wollte einer von ihnen sein!

Foto: M. Rädel

Wie muss man sich eine Chemotherapie vorstellen? 

Ich dachte, es ginge nur einige Monate, aber es wurden eineinhalb Jahre daraus. Sie probierten zwei unterschiedliche Medikamente, sie gaben mir so viel, wie nur ging, ohne, dass es mein Herz schädigt. Ich hatte Glück: Ich spürte kaum Nebenwirkungen! Das hat mir gezeigt, dass man sich vorab nicht verrückt machen sollte, man muss sich immer einfach auf das Ziel konzentrieren – und man wird es erreichen, wenn man sich darauf konzentriert. 

Du giltst jetzt als geheilt. Wann hast du wieder mit dem Sport angefangen?

Ich habe nie wirklich aufgehört. Wenn ich mich während der Chemotherapie gut fühlte, bin ich joggen gegangen oder habe trainiert, auch mit Freunden. Durch Sport fühle ich mich besser, das half mir auch bei der Chemo. 

Du arbeitest jetzt als Personal Trainer.

Ja, die Reaktionen meiner Freunde, wenn wir zusammen Sport machten, haben mich ermutigt. Sport verändert ja nicht nur deinen Körper, auch dein Geist, deine Persönlichkeit wird gestärkt. Ich kann Menschen helfen, sich besser zu fühlen und länger – und gesünder – zu leben.

*Interview: Michael Rädel

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