Digital Detox Now?

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Besonders während des Lockdowns ist das Smartphone für viele Menschen der einzige Weg, Kontakt mit der Außenwelt zu halten. Um eine COVID-19-Infektion zu vermeiden, ist die Zwangseinsamkeit im Moment sicherer, als sich wie gewohnt persönlich zu treffen. Gesund ist das Leben im digitalen Universum aber ganz sicher nicht.

Auch wenn es zunächst nicht so aussieht, bietet sich dieser, hoffentlich vorerst letzte Lockdown, dazu an, die digitalen Gewohnheiten zu überdenken. –  Warum, erfahrt ihr hier.

Schlafstörungen

Im Moment sieht es oft so aus: Man liegt abends im Bett, ein Film läuft im TV oder auf dem Tablet und nebenbei schreibt man E-Mails oder browst durch die sozialen Medien. Doch schaltet man irgendwann endlich alle Geräte ab, kann man irgendwie nicht richtig einschlafen. Eine Studie des Lighting Research Center (LRC) am Rensselaer Polytechnischen Institut in den USA zeigt, dass zwei Stunden Licht von Handy- oder Tablet-Displays den Melatonin-Wert um 22 Prozent absenken. Das Hormon Melatonin wird normalerweise nachts ausgeschüttet und sorgt dafür, dass der Körper in den „Schlaf-Modus" versetzt wird.

Verspannungen

Der übermäßige Gebrauch digitaler Geräte hat direkte Auswirkungen auf deine Gesundheit. Wer hatte nicht schon einmal Kopf- oder Nackenschmerzen, nachdem man den ganzen Tag lang gebeugt auf einen Bildschirm gestarrt hat? Ein digitaler Detox hilft dabei, solche Gewohnheiten zu unterbrechen.

Innere Unruhe

Mit digitalen Geräten sind wir jederzeit erreichbar. Aber manchmal brauchen wir eine Auszeit, nur für uns selbst. Es ist wichtig, solche Pausen einzulegen, um sich selbst wieder denken zu hören, die eigene Atmung wahrzunehmen und wieder mit sich selbst richtig zu connecten. Viele unserer Probleme und negativen Gedanken können wir auch gut im Zwiegespräch mit uns selbst klären. Also, mache das Handy aus und hör dir zu!

Weniger Bewegung

Ein übermäßiger Einsatz von Technologie macht uns faul und unbeweglich. Wir verbringen lange Zeit vor einem Bildschirm oder schauen auf ein Smartphone, wenn wir auch einen Spaziergang oder eine Yoga-Zoom-Klasse machen könnten. Ist zwar auch digital, aber wenigstens tust du dir dabei etwas Gutes. Im Moment geht ja nicht viel anderes, aber wäre es nicht toll, wenn du nach dem Lockdown fit und trainiert bist?

Suchtgefahr

Viele digitale Geräte, Apps und Dienste machen Spaß und erleichtern uns das Leben. Und in Maßen angewendet, bereichert uns die technologische Errungenschaft der Digitalisierung ungemein. Zum Problem wird es dann, wenn man die Nutzung digitaler Geräte und Medien nicht mehr kontrollieren kann.

Ähnlich wie bei einer Zigaretten-, Alkohol-, Drogen- oder Spielsucht verläuft eine digitale Abhängigkeit schleichend. Wenn man etwa immer häufiger unbewusst zum Handy greift, obwohl man es gar nicht will und muss. 

Oder wenn man sich nicht mehr konzentrieren kann, weil man ständig von digitalen Impulsen abgelenkt wird. In solch einem Fall ist ein Digital Detox sicherlich eine gute Idee.

Nadia Snopek / stock.adobe.com


Fünf einfache Dinge für einen digitalen Detox

Wecker kaufen

Dein Handy ist auch dein Wecker? Dann ist es kein Wunder, dass du morgens als erstes darauf schaust. Nebenbei gehst du kurz in die sozialen Medien und checkst deine E-Mails und Grindr. Schon hast du, noch vor dem Zähneputzen, bereits eine halbe Stunde mit deinem Handy verbracht. Tipp: Kaufe einen Wecker, der nichts anderes kann als wecken. So kommst du auch nicht in Versuchung, vor dem Schlafen gehen noch auf das Display zu schauen, um die Weckzeit einzustellen.

Push-Nachrichten deaktivieren

Dein Handy vibriert ständig, weil du eine Nachricht erhältst, Trump wieder irgendetwas Entsetzliches getan hat oder jemand deinen Insta-Post gelikt hat? Schluss damit und Push-Nachrichten abstellen! Wenn du es nicht über dich bringen kannst, nur die Benachrichtigungen auszuschalten, musst du härtere Maßnahmen ergreifen und die Apps deinstallieren und Angebote im Browser nutzen.

Die Leute warten lassen

Digitaler Stress hat meistens soziale Gründe. Man denkt, dass man auf Mails und Kurznachrichten sofort reagieren müsse. Probiere einfach Mal, dem Druck zu widerstehen und erst dann zu antworten, wenn du Zeit oder Lust hast.

Handy in die Küche legen

Suche dir einen geeigneten Ort in deiner Wohnung, an dem du dein Handy ablegst und lasse es dort liegen. Die Küche ist ideal, weil du dort meistens nur den Kühlschrank besuchst. Der Trick ist hier, dann nicht plötzlich mehr zu essen, weil du wegen deinem Handy ständig in die Küche rennst.

Flugmodus einschalten

Wenn sonst nichts hilft, unterbreche einfach die Internetverbindung zu deinem Smartphone, indem du auf Flugmodus schaltest. Setze dir bestimmte Zeiten, in denen du das machst. Selbst wenn du dann innerhalb dieser Phasen auf dein Handy schaust, tauchen keine Nachrichten oder Updates auf dem Bildschirm auf und dir wird es leichter fallen, das Gerät wieder wegzupacken. 

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