HOFFNUNGSLOSE GESCHLECHTER

Herman Bangs Debütroman „Hoffnungslose Geschlechter“ von 1880 ist in deutscher Neuübersetzung erschienen. Das teilweise autobiografische Werk zeigt die für das Fin de Siècle typische Dekadenz und den gesellschaftlichen Verfall. Protagonist der Erzählung ist William Hø g, der einer dänischen Adelsfamilie entstammt. Schon in jungen Jahren verliert der feinfühlige William seine tuberkulosekranke Mutter, wenig später stirbt auch sein psychisch erkrankter Vater. Obwohl er die Familienehre wahren will, versucht sich der Dandy William entgegen allen gesellschaftlichen Konventionen als Schauspieler zu verwirklichen. Das plötzliche Leben in Armut und eine verhängnisvolle Affäre mit einer älteren Frau dramatisieren das Geschehen. Die Fragen nach Familienvergangenheit und der eigenen Zukunft, die Suche nach dem eigenen Platz in der Gesellschaft und die detaillierte Beschreibung von Williams Seelenleben machen Bangs Werk zu einem äußerst lesenswerten Familienroman. Familie Hø g scheint der dänische Vorläufer von Thomas Manns „Buddenbrooks“ zu sein. •yo

HERMANN BANG, HOFFNUNGSLOSE GESCHLECHTER, ROMAN, MÄNNERSCHWARM VERLAG HAMBURG, 2013, 384 SEITEN

Internet: WWW.MAENNERSCHWARM.DE

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