KATE BORNSTEIN – EIN SCHÄDLICHER EINFLUSS

Kate Bornsteins Leben ist – wie sie behauptet – alles andere als normal und vor allen Dingen mutig, denn sie gibt einen gnadenlosen Einblick in ihre Vergangenheit, selbst in die tiefsten Abgründe. Rückblickend schildert die selbstbezeichnete Transe ihr Leben detailliert und analysiert sich selbst mitsamt ihrer Borderlinepersönlichkeit schonungslos. Wie ist sie zu dem geworden, was sie heute ist? Neben der eigenen Krankheit erklärt sie die unterschiedlichen komplizierten zwischenmenschlichen Beziehungen und ihr Gefühl, als Junge im falschen Körper geboren zu sein. Die zahlreichen Erinnerungen, die sie stets zynisch kommentiert, bringen den Leser zum Schmunzeln, wenn nicht sogar zum lauten Lachen. Da wären beispielsweise gescheiterte Versuche mit Selbstbräunungscreme oder eine Nulldiät, durch die Kate am Rande ihrer Kräfte sogar Sterne sieht und sich dadurch wie eine Disney-Prinzessin fühlt. Als roter Faden zieht sich das Thema Scientology durch das Buch. Die Autorin beschreibt ihren Weg zu der Organisation, ihr Handeln in dieser und das Leben nach dem Ausstieg, getrennt von ihrer Familie. Humor und Ernst liegen in diesem Buch nah beieinander. Wer möchte jetzt nicht erfahren, warum sie „Ein schädlicher Einfluss“ sei, was auf ihrer „Bevor-ich-sterbe-Liste“ steht, welche Lebensweisheiten sie ihrer Tochter mitgeben möchte, zu der sie keinen Kontakt mehr hat, und wie sie zu der hinreißenden Lady wurde, die sie heute ist? •yo

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