Herzog Franz von Bayern: schwule Liebe

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Foto: M. Rädel

Dass er zu seiner schwulen Identität öffentlich steht, ist noch gar nicht so lange her. Der breiten Öffentlichkeit stellte der Herzog Franz von Bayern aus dem Haus Wittelsbach, Nachfahre von König Ludwig II., seinen Partner erst jetzt vor.

Dabei sind die beiden schon seit vier Jahrzehnten ein Paar. Und wäre die Monarchie in Bayern nicht abgeschafft worden, wären die beiden nun das Königspaar: Franz Herzog von Bayern und sein Partner Thomas Greinwald.

Am 14. Juli 2023 wird der „Gentleman aus Nymphenburg“ seinen 90. Geburtstag feiern, vorab erschienen unlängst seinen Memoiren: „Zuschauer in der ersten Reihe – Erinnerungen“. Anlässlich der Buchvorstellung in der Ludwig-Maximilians-Universität in München präsentierte er dem begeisterten Publikum seinen Mann, der ihn schon so viele Jahre begleitet. Geheimgehalten hat er seinen Thomas freilich nicht, aber eben auch nicht SO präsentiert wie jetzt. Sichtbarkeit ist wichtig, wir feiern das! 

Über das Buch verrät der Verlag C.H.Beck schriftlich: „Als Franz Bonaventura Adalbert Maria Prinz von Bayern am 14.7.1933 auf die Welt kam, verkündeten keine Salutschüsse die Geburt eines bayerischen Thronfolgers, wie es noch 15 Jahre vorher üblich gewesen wäre. Doch die bayerische Monarchie war 1918 untergegangen, der letzte König, Ludwig III., 1921 gestorben. Der junge Freistaat Bayern ging mit dem ehemaligen Königshaus glimpflicher um als beispielsweise die österreichischen Nachbarn mit den Habsburgern. So bot seit 1923 der Wittelsbacher Ausgleichsfonds der Familie Wittelsbach eine finanzielle Basis. Im März 1933 hatten jedoch die Nationalsozialisten die Macht übernommen, und es begannen schwierige Zeiten für das ehemalige bayerische Königshaus: Kronprinz Rupprecht von Bayern, Heerführer im Ersten Weltkrieg und Großvater des kleinen Prinzen, lehnte den Nationalsozialismus ab; er wurde nach der Aufdeckung des bayerischen monarchistischen Widerstands 1939 verhört und ging mit seiner Familie nach Italien ins Exil, sein Sohn Prinz Albrecht wich mit der Familie nach Ungarn aus.“ 

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