Kein Tinnitus

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Foto: Caio Sanfelice

Jordan Tannahill ist ein kanadischer Dramatiker, Filmemacher und Theaterregisseur. Bekannt ist er besonders für seine grenzüberschreitenden Werke, die Themen wie Identität, Sexualität und Politik erforschen. Am bekanntesten sind die Theaterstücke „Botticelli im Feuer“ und „Late Company“, sowie die Filme „Ich kann mich in deiner Pupille sehen“ und „Das Ophelia-Projekt“. Und er ist queer. 

Warum das wichtig ist? Tannahill sagte einst, seine queere Politik durchdringe alles. So auch den auf den ersten Blick so gar nicht queer wirkenden, zweiten Roman „Das Summen“:

„Ich denke, dass man auf gewisse Weise das Summen als etwas sehen kann, das Claires ruhiges, normatives Leben zerrüttet. Es entwickelt sich für sie ein neuer Ereignishorizont, zu dem sie sich unerklärlich hingezogen fühlt, und je näher sie ihm kommt, desto mehr verliert sie sich darin. Es ist eine wilde, triebhafte Macht. Und es ist ein Todestrieb, so wie die extremsten Vergnügen es oftmals sind. Und das ist für mich alles sehr queer.“

Jordan Tannahill

Queerness gleich Hedonismus oder Eskapismus? Darüber könnte Mensch sicher mit dem 2019 von CBC Arts als „einer der einflussreichsten LGBTQ-Kanadier“ bezeichneten und mit dem renommierten Siminovitch-Preis ausgezeichneten Autor trefflich streiten. Vorher aber dringend das spannende wie überraschende Summen vernehmen, bzw. lesen! 

Jordan Tannahill, Das Summen. Die Ereignisse am Sequoia Crescent, GOYA, 386 Seiten, ISBN: 978-3-8337-4579-9, Hörbuch ISBN: 978-3-8337-4610-9 

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