An Klischees rütteln

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Foto: Marc Martin

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Maskulinität wird seit einigen Jahren kritisch gesehen. Schnell mit dem Wort „Toxische“ versehen, stehen Männer, die sich heteronormativ verhalten in der Kritik. Männer, die sich queer verhalten allerdings auch (und das schon immer!). Die einen haben die „verweichlichte Tunte“, die anderen den „toxischen Macho“ im Visier.

Der französische Künstler Marc Martin beschäftigt sich mit diesen Fronten in seiner Ausstellung „Beau Menteur“, die ab Anfang November bis in den Januar im Buchladen Eisenherz in Tempelhof-Schöneberg zu sehen sein wird. Das große Thema ist die Vielseitigkeit von Männlichkeit, nicht alles darf und soll provozieren, was männlich oder weiblich ist. Ohnehin steht diese binäre Einteilung der Welt in der Kritik.

Immer mehr Menschen leben genderfluid oder eben queer. Ins Deutsche übersetzt heißt seine Ausstellung „Schöner Lügner“, denn sein Model, weiß, jung, bärtig und cis-männlich, spielt mit den Klischees, den Stereotypen und Erwartungen der Gesellschaft an einen wie ihn. „Es ist meines Erachtens nicht ungesund, sich zu männlichen Attributen hingezogen zu fühlen. Ich glaube nicht, dass ein Mann deshalb giftig wird, weil er männlich auftritt. Probleme entstehen dann, wenn ‚Mannsein‘ in Überheblichkeit ausufert“, so Marc Martin. Es geht um Widerstand gegen die Norm im öffentlichen Raum, darum, dass es möglich sein muss, im Kleid oder auch ohne Penis als Mann leben zu können, jeder muss so leben können, wie they sich definiert.

4.11.2021 – 6.1.2022, Marc Martin: „Beau Menteur“, Eisenherz, Motzstraße 23, U Nollendorfplatz, Berlin, prinz-eisenherz.buchkatalog.de

Foto: Marc Martin

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