Kino: Schwulsein in West-Berlin

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Berlin – und nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem West-Berlin – hatte schon immer eine ganz besondere Bedeutung für queere Menschen in Deutschland. Die Queerfilmnacht zeigt im Juni die großartige Doku „Mein wunderbares West-Berlin“.

Foto: Salzgeber

Berlin ist heute die Szene-Hauptstadt Europas: offen, vielfältig und ziemlich partytauglich. Die Ursprünge dieses einzigartigen Freiheitsgefühls liegen fast alle im ehemaligen West-Berlin, der ehemaligen Mauerstadt.

Die Dokumentation „Mein wunderbares West-Berlin“ von Jochen Hick erzählt die schwule Geschichte dieser einzigartigen Metropole in teils bisher unveröffentlichten Archivaufnahmen und vielen hochinteressanten Interviews mit Zeitzeugen wie Rosa von Praunheim, Egmont Fassbinder, Romy Haag, René Koch, Wieland Speck, WestBam und vielen anderen mehr.

Was in den 1950ern und 60ern hinter Klingelschildern und im Geheimen begann, in den 1970ern dann plötzlich auf die Straßen und mitten in die Gesellschaft hineingetragen wurde und nach vielversprechenden Anfängen in den 80ern durch die Aids-Krise zu einer (über-)lebenswichtigen Bewegung wurde, wird von denen, die dabei waren, eindringlich wiedergegeben. Das macht den Film vor allem für die jüngere Generation von Schwulen und Lesben, die den § 175 StGB und die Diagnose Aids als Todesurteil nur noch aus Erzählungen kennen, fast schon zum Pflichtprogramm. 

Die genauen Orts- und Zeitangaben für die einzelnen Städte findest du hier: www.queerfilmnacht.de, Kinostart ist der 29. Juni

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