Liebe und Realitätsflucht

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Foto: www.gmfilms.de

Für einen Star zu schwärmen, kann helfen mit dem Alltag umzugehen. Manch einer himmelt (immer noch) Michael Jackson an, andere berufen sich auf Ariana Grande, P!NK, Madonna oder auch Lady Gaga. Bei Krankenpfleger Pedro (Marco Nanini) ist es Greta Garbo.

Die 1990 verstorbene Hollywood-Diva ist für ihn ein leuchtender Stern, der ihm Mut macht, Weltflucht, Ikone und Inspiration. Ablenkung von seinem Alltag als Krankenpfleger in seinem tristen Wohnblock, in der überfüllten Klinik oder der ihn einsam machenden nächtlichen Schwulenszene. Greta Garbo ** steht für ihn für vermissten Glamour und Unverwundbarkeit – und für den selbst gewählten Rückzug von den Menschen.

Foto: Arnold Genthe

Als er sich eines Tages auf den wesentlich jüngeren Jean einlässt, kommt sein Leben durcheinander. „Nenn mich Greta Garbo“, flüstert er Jean (Demick Lopes) beim Sex zu, nicht das einzige Mal, dass er Jean irritiert. Nach und nach beginnt sein einsames Leben aufzubrechen, die Festung Greta fällt ...

Der Film von Armando Praça lief bei der 69. Berlinale und ist ab Juni bei GMfilms zu haben. Sehenswert! www.gmfilms.de

** Die 1905 als Greta Gustafsson in Schweden geborene Schauspielerin zog sich nach zwei Jahrzehnten Filmerfolg 1942 aus der Öffentlichkeit zurück, lebte aber wohlhabend und verehrt bis zu ihrem Tod 1990 in den USA (und immer wieder in einem Kloster in der Schweiz).


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