BELEIDIGENDE KUNST

© Bild: Konstantin Altunin

„Herrscher“ hieß die aktuelle Ausstellung des russischen Künstlers Konstantin Altunin in St. Petersburg. Zu sehen waren im Museum der Macht am Newski Prospekt Darstellungen russischer Politiker. Unter anderem wurde Anatoli Milonow, ein landesweit bekannter Verfechter des umstrittenen Gesetzes gegen Werbung nicht traditioneller Lebensweisen vor einem Regenbogenhintergrund karikiert.

Ein anderes Bild zeigte einen halbnackten Putin und einen in Frauenunterwäsche posierenden Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew. Zuviel für die Behörden des eigentlich als liberale Kulturhauptstadt geltenden St. Petersburg. Bei einer Razzia wurden vier Werke beschlagnahmt, „um Gesetzesverstöße zu untersuchen“ und die Ausstellung geschlossen. Anatoli Milonow gab gegenüber staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti, dass die Darstellungen beleidigend seien.

Künstler Altunin hat Russland nach Medienmeldung aus Angst vor der Bedrohung durch den russischen Staat gen Kopenhagen verlassen.

Die immer öfter und lauter geäußerten Vergleiche der aktuellen russischen Verhältnisse mit den frühen 1930er-Jahren in Deutschland haben mit dieser Aktion ein weiteres trauriges Indiz hinzugewonnen. •ck

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