Zum 100. Geburtstag von Helmut Newton

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Helmut Newton inszenierte Weltstars wie Salvador Dalí, Andy Warhol, David Lynch, Salomé und Isabella Rossellini mit seiner Kamera. Er war aber auch ein Meister der erotischen Schwarz-Weiß-Fotografie – und Mitarbeiter der VOGUE.

Die Berliner Helmut Newton Stiftung zeigt ab dem 9. Oktober in ihrer neuen Ausstellung „America 1970s/80s“ sein fotografisches Werk und auch die Kunst von Evelyn Hofer, Sheila Metzner und Joel Meyerowitz.

Amerika war Helmut Newtons Wahlheimat, denn geboren wurde er am 31. Oktober 1920 in Berlin, damals als Helmut Neustädter, er floh vor den Nazis in die USA. Ab den 1960er-Jahren begann seine steile Karriere zu einer DER Fotografie-Legenden überhaupt, 2004 verstarb Helmut Newton in Los Angeles, sein Werk beeinflusst aber heute noch Künstler und Fotografen.

Zur selben Zeit wie Helmut Newton war auch Joel Meyerowitz künstlerisch tätig, allerdings nicht in den Metropolen, sondern in Provincetown, Massachusetts. „Der Fotograf zog sich in den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren von New York aus jeden Sommer in das ehemalige idyllische Fischerörtchen zurück – und porträtierte dort mit seiner Großbildkamera, meist ‚plein air‘, gleichgesinnte Freigeister, die ebenfalls die Sommerfrische, die Erholung am Meer und die Natur suchten, Männer und Frauen, Junge und Ältere, allein oder als Paar“, so Kurator Dr. Matthias Harder.

Auch ausgestellt wird in „America 1970s/80s“ die Fotografie der amerikanischen Fotografin Sheila Metzner, die eine enge Freundschaft mit Helmut und June Newton verband. „Die gegenseitigen, bislang unveröffentlichten Porträts aus Südfrankreich, die in der Ausstellung in zwei Vitrinen ausgebreitet werden, bezeugen dieses besondere Verhältnis. Sheila Metzner arrangiert in ihrem Werk ansonsten minimalistische Dinge auf einer ebensolchen Bühne als pure Form; in der fotografischen Nahansicht wirken sie wie eine Erscheinung ihrer selbst, verdichtet als metaphysische Essenz“, erklärt Dr. Matthias Harder.

Foto: M. Rädel

Dreißig Bilder aus New York von der ebenfalls in Deutschland geborenen Künstlerin Evelyn Hofer werden im „June’s Room“ in der Helmut Newton Stiftung ausgestellt. Dr. Matthias Harder: „Insbesondere ihre subtilen Farbbilder des New Yorker Alltagslebens, ausgeführt im DyeTransfer-Verfahren, sind neben denen von Saul Leiter oder Helen Levitt Pionierleistungen eines poetisch-magischen Realismus in der Street Photography, die nachfolgende Fotografengenerationen prägen sollten.“

Eine beeindruckende und inspirierende Ausstellung vierer Künstler_innen, deren Einfluss bis heute spürbar ist. „America 1970s/80s“ nimmt uns mit in eine Zeit vor Corona, weckt Lebenslust und öffnet den Geist. Geöffnet ist die Gruppenausstellung donnerstags bis sonntags zwischen 11 und 20 Uhr. 

9.10.2020 – 16.5.2021, „America 1970s/80s“, Helmut Newton Stiftung im Museum für Fotografie, Jebenstr. 2, S+U Bahnhof Zoo, Berlin, helmut-newton-foundation.org

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