#Ambient: Thomas und Christoph

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Foto: M. Rädel

Am Freitag erscheint mit der EP „Tiefschneegipfel“ eine der chilligsten

Musikveröffentlichungen des Jahres. Die Tracks sind allesamt den Genres Ambient und Chill-out zuzuordnen.

Besonders mystisch und verträumt begrüßt einen beim Hören der „Almseemorgen“, feenhafter Gesang und entspannte Breakbeats. Ganz ohne Ironie: Yogamusik.

Der nächste Track namens „Atacamafirmament (Ambient Version)“ ist ein melancholisches Klavierstück, das klingt wie aus einem Filmabspann – großes Kino, Klänge nach dem Drama ... An The Orb erinnert die nächste Komposition, „Basaltsäulennebel“, ein einlullendes Klanggebilde, das einen sofort entstresst und beruhigt. „Tiefschneegipfel“, der Titeltrack, erfreut mit leichten Gitarrenklängen und Streichern, auch dieses Lied ist wieder eine sanfte Umarmung, die vor Sorge und Unmut schützt. Wer Schiller irgendwie mag, aber all den Gesang langsam nervig findet, dem sein diese EP empfohlen. Klasse!

„Tiefschneegipfel“ von Thomas Lemmer und Christoph Sebastian Pabst erscheint am 22. Mai, www.sine-music.com


Foto: K-J. Lemmer

Thomas Lemmer hatte noch etwas Zeit für einen Chat:

Wie entsteht bei euch ein Track? Beim Wandern?

Christoph und ich wohnen leider so weit voneinander entfernt, dass eine direkte Zusammenarbeit im Studio nicht möglich ist. Daher arbeiten wir beide komplett „remote“. Christoph arbeitet an kleinen Idee-Fragmenten, Melodien und Demo-Arrangements. Diese schickt er mir dann. Wenn wir uns beide einig sind, dass die Idee es wert ist, weiter verfolgt zu werden, dann schickt mir Christoph einen Export aller Spuren aus seiner DAW (Digital Audio Workstation). Diese importiere ich dann und komplettiere den Song. D.h. ich arbeite teils weiter an der Melodie, ändere Akkorde, wo ich denke, dass es Sinn macht, arrangiere den Song und bringe die Produktion und den Mix auf 100% bis zur Abgabe an Thomas Hauser ins Mastering. Ideen sammeln wir eigentlich immer. Wir nutzen sogar Field Recorder, um Naturgeräusche aufzunehmen, die wir oft verwerten.

Foto: M. Rädel

Wie wichtig ist euch denn die Natur?

Sehr wichtig. Die Natur ist voll von Inspiration. Bei unserem Debutalbum „Meerblick“ haben wir ja schon versucht, die Eindrücke und Bilder, die man in Verbindung mit dem Meer hat, in musikalische Klanglandschaften zu verwandeln. Nach „Meerblick“ haben wir dann überlegt, wie unser Folgealbum heißen könnte ... Das Thema diesmal: Berge. So viel sei schon mal verraten.

 Worauf legt ihr wert bei einem Lied?

Die Grundidee muss uns beiden zunächst einmal gefallen. Unser Credo lautet „keine Kompromisse“. Das heißt, es gibt nichts was nicht ausdiskutiert wird. Die Melodien und Harmonien müssen einen ergreifen oder berühren. Aber auch die Produktion und das Mastering müssen uns vollends überzeugen. Wenn das der Fall ist, haben wir einen neuen Track fürs Album. Das Wichtigste für uns ist, dass die Musik uns berührt und eine Stimmung schafft, in die man wieder eintauchen will. Ist das nicht der Fall, haben wir unser Ziel verfehlt.


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