Francesco Tristano „On Early Music“

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Foto: B. Rotatori

Der gefeierte luxemburgische Pianist und Komponist Francesco Tristano kehrt für sein neues Album zu seiner ersten Liebe zurück: der Alten Musik. „Ich bin mit Alter Musik aufgewachsen“, sagt er. „Sie hat mich also schon immer begleitet.“

Das Album präsentiert Werke der Renaissance und des Frühbarocks mit Tristanos eigenen, vom Barock inspirierten Klavierstücken und enthält Musik von Girolamo Frescobaldi, Orlando Gibbons, John Bull und Peter Philipps. „On Early Music“ ist jedoch nicht nur eine Hommage an dieses besondere Repertoire, sondern Tristano gibt den Werken mit seinem scharfen Blick fürs Detail einen frischen, zeitgemäßen Anstrich.

„Ich wollte Werke englischer Komponisten, von denen ich einige schon seit langem spiele und liebe, aber ich wollte auch das Repertoire von Frescobaldi weitererforschen“, sagt er. „Er hat die Art und Weise, wie Komponisten für Tasten- bzw. Klavierinstrumente schreiben wirklich verändert.“ Inspiriert von diesen Größen und ihren bleibenden Werken funkelt die Musik, die Tristano für „On Early Music“ geschrieben hat, nur so vor Vitalität. „On John Bulls Galliard in D“ ist ein barockisiertes, rhythmisches Vergnügen, ganz hell und fröhlich. „Toccata‘“ ist ähnlich aufmunternd, ein schwindelerregender tänzerischer Wirbelwind voller komplizierter Arpeggien und rhythmisch intensiv. „Alte Musik ist sehr rhythmisch und ich liebe ihren Groove“, sagt Francesco Tristano, „das wollte ich widerspiegeln.“ Alle vorgestellten Werke sind klanglich und melodisch komplementär. Während einige originalgetreu wiedergegeben wurden, wurden andere neu bearbeitet und neu interpretiert. „Ich wollte ihnen etwas Neues geben“, sagt er, „etwas Originelles.“ Das führte Tristano zu Werken, die ein weiteres Hauptthema des Albums reflektieren – die sanfte Majestät des Sonnenaufgangs. „Diese magische Stunde ist sehr kurz, aber die freigesetzte Energie ist einzigartig“, sagt er. „Das findet sich oft in Partituren der Alten Musik wieder – in einem ganz bestimmten Moment gegen Ende eines bestimmten Stücks scheint es, als ob die Partitur in eine harmonische Sequenz verpackt wird, die das Ende einer komplexen Entwicklung bestimmt und in ein beruhigendes Ende übergeht. Es ist sowohl das Ende als auch ein neuer Anfang“.


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