ROMEO UND JULIA QUEER

by

Foto: B. Staub

Ein Skinhead aus einer rechten WG und ein schwarzer Transgender verlieben sich schon als Teenager und leben heimlich ihre Liebe.

Das Video zu „High School Never Ends“ von Mykki Blanco featuring Woodkid ist mehr als nur ein Musikclip. Regisseur Matt Lambert hat für den Track einen berührenden Kurzfilm gedreht, in dem er Shakespeares „Romeo und Julia“ adaptiert und in eine tragische queere Lovestory verwandelt. 

Es geht um Liebe, um Sex, um Hass und um Tod. Ja, es ist genauso dramatisch wie es klingt. Und nein, es ist nicht zu dick aufgetragen. Es ist genau richtig. Mykki Blanco, der New Yorker Rapper, der sich selbst als trans- oder multigender bezeichnet, spielt die Hauptfigur. Ihre schwarze Familie liegt in Fehde mit einer weißen Skinhead-Familie. Und wie Julia liebt sie ausgerechnet den Feind. Von Rückblicken in ihre Kindheit unterbrochen zeigt der Film, wie die Gewalt zwischen beiden Familien zunimmt und der Streit eskaliert – und zwar anders als in Shakespeares Original. Das Video spielt – sicher nicht zufällig – in einer Kleinstadt in Brandenburg. Gedreht wurde zum Beispiel in Freyenstein. Und auch die weißen Skinheads im Video sprechen deutsch. „Frieden. Ich hasse dieses Wort, wie ich die Hölle hasse. Wie ich sie hasse. Wollen sie leben, müssen sie gehen. Wollen sie bleiben, müssen sie sterben.“  


Back to topbutton