Soulige Chöre, zarte Sehnsucht – Moby 2023

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Foto: Lindsay Hicks

Wenn Menschen, besonders künstlerisch veranlagte, langsam auf die 60 zugehen, dann gehört es dazu, dass #mensch auch einmal zurückblickt, was so erreicht, geschaffen oder verbockt wurde. Viel geschaffen und damit weltweit viele begeistert hat Moby.

Gerade erschien sein neues Video „In This World zusammen mit der großartigen Marisha Wallace, eine Neubearbeitung eines seiner Hits, der in dieser nicht elektronischen Version all den Soul und die Melancholie offenbart, die dem Lied schon immer innewohnte.

„In This World“ ist ein erster Vorbote seines im Sommer kommenden Albums „Resound NYC“, auf dem sich Moby seiner Kunst und seinem Leben in seiner damaligen Wirkungsstätte und Heimat New York annimmt. Und dort schuf er Hits, die weltweit – auch schon vor seinem ganz großen Durchbruch 1999 – die Charts aufrollten und die Klubs zum Toben brachten. „Feeling So Real“ oder „Go“ zum Beispiel und auch „Honey“ vom Album „Play“, das ihm dann 1999 dank Hits wie „Why Does My Heart Feel So Bad?“ den ganz großen Erfolg brachte.

Foto: Mute

Moby ist aber schon immer mehr als „nur“ ein Techno-Rave-Musiker gewesen. Bevor ich Punkrock für mich entdeckte, war ich im Classic Rock zu Hause, so Moby schriftlich. „Mein erstes Konzert war 1978 Yes im Madison Square Garden. Es war also mehr als verlockend, sich noch einmal mit meinen Liedern auseinanderzusetzen und zu gucken, ob sie einer traditionelleren, nicht-elektronischen, orchestralen Bearbeitung standhalten.“

Über die neuen Interpretationen verrät der Musiker: „Ein Orchester kann alles sein. Es gab hier also nicht das eine orchestrale Treatment für alle Songs, sondern eher ein eigenes Orchester für jeden Song.“

Und über die 1990er, seiner Sturm- und Drang-Zeit, sagt er: „Wenn man sich die Neunziger in Erinnerung ruft … Bill Clinton war Präsident, die Rave-Szene war dieses utopische Idyll, die Sowjetunion war Geschichte und der Klimawandel nur der Gedanke für ein Buch, das Al Gore schreiben wollte. Das Potenzial unserer Welt und unserer Kultur zu feiern, das war Musikmachen damals. Heute ist es fast eine Zuflucht in einer erschreckenden, manchmal apokalyptisch anmutenden Welt.“ Das Album „Resound NYC“ sei allen ans Herz gelegt, die Soul, Klassik und Pop lieben – packender musikalischer Eskapismus! moby.com


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