James Bidgood ist tot

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Foto: James Bidgood

Foto: James Bidgood

Die Community hat einen wegweisenden und über alle Maßen kreativen Aktivisten und Künstler verloren. Sein Werk inspirierte ohne Zweifel Pierre et Gilles und provozierte mit queerer Ästhetik, als gleichgeschlechtliche Liebe noch strafrechtlich verfolgt wurde.

Viele kennen den 1933 geborenen New Yorker Fotografen James Bidgood durch seinen Film „Pink Narcissus“. Bidgood hatte fast sieben Jahre lang an seinem – einzigen – Film gearbeitet. Und als „Pink Narcissus“ 1971 dann fertig war, war es Kitsch-Kunst, wie sie „camper“ nicht sein konnte. Obwohl er damals vor allem in Pornokinos lief, wurde der Streifen 1999 in die Sammlung des Museum of Modern Art aufgenommen. Eine späte Ehre!

Seine Kunst drehte sich einzig und allein um die jugendliche Schönheit der Modelle, die in einer unglaublich plüschigen und kitschigen Wohnung in verschiedenen Fantasiewelten posieren. Ein bisschen Antike, Wildwest, Orient ... Und immer zeigen sie fast alles – aber nicht so derb, wie man es heute inszenieren würde. Gewagt unschuldig war das alles dann doch. Ganz zu Recht gilt James Bidgood als Wegbereiter für Kunst wie die von Pierre et Gilles und David LaChapelle.

James Bidgood verstarb am 31. Januar im Alter von 88 Jahren an den Folgen einer Infektion mit COVID-19. Befreundete Künstler wie Slava Mogutin zeigen sich bewegt. Unsere Gedanken sind bei seiner (Wahl-)Familie und seinen Freunden.


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