Tim und Julian: „... dass das Gegenüber sagt, es sei auf PrEP ...“

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Als alle sagten, Pornografie sei tot, kamen diese beiden Wahl-Berliner auf die Idee, Pornos zu drehen: Tim aus Bremen und Julian aus Hamburg. Ein Paar, das sich seine Freiheiten lässt – und in Szene setzt.

Wie kommt man denn auf die Idee, Pornos zu drehen, jetzt, wo alle sagen, damit verdient man nichts mehr?

Julian: Die Idee entstand, als wir Ende 2016 im Urlaub waren. Wir haben uns ohnehin immer gerne beim Sex gefilmt oder fotografiert. Im Urlaub in Barcelona hat uns dann ein Fotograf angesprochen und es entstanden schöne Bilder. Und wir machten ohnehin wieder dabei Filmchen ...

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Tim: Eigentlich für privat. Wir hatten ein Sexdate, doch als wir das Material anschauten, dachten wir: Das würde doch gut passen. Ich sagte noch so lapidar, dass ich mal in den nächsten sechs Monaten nach einem Server schauen würde und was das kosten würde ... Zu der Zeit hatten wir Besuch von einem befreundeten Webmaster. Der sagte: „Warum warten, wir machen das jetzt!“

Julian: Und schon im November 2016 ging die Seite online. Wir haben uns umgeschaut, was andere so anbieten, und gedacht, dass das ja alles recht ähnlich ist.

Tim: Wir machen das nicht fürs Geld.

Julian: Nein, wir haben unsere Jobs im Hintergrund, bleshporn gehört mit zum kreativen Teil unseres Lebens. Wir sind Männer von nebenan, nichts muss sein. Wir brauchen nicht drei Stellungen und drei Szenen im Monat. Wir wollen Spaß.

Tim: Die Work-Life-Balance stimmt. Nur den einen Job zu machen, wäre nichts für uns.

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Eifersucht war nie ein Problem?

Tim: Nein, gar nicht. Beim Dreh achte ich nur auf das Technische ...

Julian: Und privat reden wir ja immer VOR einem Date drüber, wie sich der Chat mit dem Sexpartner davor so entwickelt hat. Unsere Beziehung ist auch nicht in dem Sinne offen, dass jeder dauernd rumvögelt.

Tim: Aber es kann passieren. Meist sind es aber Dreier.

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Wie schaut es aus mit PrEP und Safer Sex?

Julian: Wir sind beide auf PrEP und machen bare Pornos. Wir versuchen unseren Models aber auch immer beizubringen, sich nicht darauf zu verlassen, dass das Gegenüber sagt, es sei auf PrEP. Man muss sich auf seinen eigenen Schutz konzentrieren und zu regelmäßigen Checks gehen.

Tim: Es gibt auch Szenen ganz ohne Cumshot oder ohne Ficken.

Julian: Wir gehen regelmäßig zum Check-up und lassen uns untersuchen, denn die PrEP schützt vor HIV, aber nicht vor Tripper und Hepatitis.

Tim: Wir klären unsere Models immer umfassend auf.

Worauf freut ihr euch 2020?

Tim: Auf unsere Reisen. Geplant ist Florida ...

Julian: Da willst du hin. (lacht) Paris, Gran Canaria ... In Budapest ist es immer schön.

Tim: Auch nach Warschau und Krakau wollen wir wieder.

*Interview: Michael Rädel


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