40 Jahre Neuköllner Oper

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„La BETTLEROPERa“ heißt das Stück, mit dem 40 Jahre Neuköllner Oper gefeiert werden wird. Es ist ein MusikTheaterTanz nach Gays Bettleroper (1728) mit der Musik und den Lyrics von Moritz Eggert.

Zehn deutsche und italienische Darsteller-Tänzer-Sänger und die Musiker des Freiraum Syndikats treffen in einer so körperlich-dynamischen wie emotional-poetischen Neufassung aufeinander. Sie erzählen, singen und vor allem „bewegen“ ihre Sicht auf die alte, nein zeitlose Geschichte von Oben und Unten, Liebe und Verrat, Geld und Trieb. Auf Grundlage des originalen Textes der Beggar’s Opera schrieb Moritz Eggert eine komplett neue Musik: So ist ein faszinierender Bilderbogen unterschiedlichster musikalischer Formen entstanden, voll Ironie, Komik und Hintersinn – gesungen vom gesamten Ensemble bestehend aus Sängern, Tänzern und Schauspielern unter anderem der international renommierten Formation Balletto Civile aus La Spezia, Elementen aus Bewegungstheater, Tanz, Schauspiel und Musiktheater in einer neuen Weise entwickelt, inszeniert und choreographiert.

Drei Fragen an Moritz Eggert

Twitter/Moritz Eggert

Was ist Dein Musiktheateransatz bzw. worin besteht der Unterschied zu anderen zeitgenössischen Produktionen?

„La BETTLEROPERa“ ist eigentlich – nach „Bordellballade“ (ebenfalls eine Zusammenarbeit mit der Neuköllner Oper) – mein 2. „Songspiel“, also eher ein Theaterstück mit Songs als eine durchkomponierte Oper. Es sind allerdings sehr viele Songs (28 Stück), zudem ist das Stück wegen der Regie von „Balletto Civile“ auch ein Tanztheaterstück mit 12 Tanzmusiken – es ist also sehr viel los! Neu ist auch, dass die Songtexte allesamt von mir stammen, in 3 Sprachen: Englisch, Italienisch und Deutsch. Auch die Besetzung ist ungewöhnlich: Das Ensemble „Freiraum Syndikat“ besteht aus 2 Blockflötistinnen, E-Gitarre und Cello, und vereint schon im Sound den Bezug auf das Alte wie das Neue.

Warum gerade die Beggar’s Opera? Warum erscheint Dir dies als ideales Betätigungsfeld?

Die originale „Beggar’s Opera“ von Gay/Pepusch war und ist eines der einflussreichsten Werke in der Geschichte des Musiktheaters und hat zahllose Neuinterpretationen inspiriert, die berühmteste sicherlich die „Dreigroschenoper“ von Brecht/Weill. Die Geschichte um kleine Kriminelle, Liebe, Verrat und Betrug ist im Grunde zeitlos, da sie immer wieder neu gesellschaftskritisch und politisch gedeutet werden kann, ohne dabei aber moralinsauer oder belehrend zu wirken. Auch die Originalversion besitzt eine immense Anzahl von kurzen Songs, einige davon nur wenige Sekunden lang, viele davon nehmen parodistisch Bezug auf Opern oder Lieder aus der Zeit. Daher habe ich hier etwas ähnliches versucht, und zum Teil satirisch Bezug auf berühmte Songs der Popmusik genommen, allerdings nicht auf die Melodien sondern nur auf den Text. Diesen Verfremdungseffekt fand ich sehr spannend.

Warum entsteht das Werk gerade gemeinsam mit der Neuköllner Oper?

Nach meiner ersten Zusammenarbeit mit der Neuköllner Oper, der „Bordellballade“ (Premiere Weill-Fest Dessau), bin ich glücklich, dass wir nun endlich einmal die Premiere in Berlin feiern können, und dies mit einer wirklich internationalen Produktion, in die wir alle große Hoffnungen setzen. Der Stoff und die Mitwirkenden passen perfekt zusammen, wie ich finde, und die „Neuköllner Oper“ scheint mir der ideale Ort zu sein, eine neue Version der „Beggar’s Opera“ in Szene zu setzen, die frech, aktuell und radikal ist (wie es sich für Neukölln gehört). Ich freue mich drauf!

La BETTLEROPERa: 19., 22., 26. – 29. Oktober, 2. – 5., 9./10., 12. und 15. – 19. November, 20 Uhr, NEUKÖLLNER OPER, Karl-Marx-Str. 131 – 133, tickets@neukoellneroper.de

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